Endlich Orientierung
Informations- und Leitsystem auf dem Campus der Demokratie installiert

Im Haus 22 befand sich einst das Kulturhaus der Stasizentrale. Heute ist hier das Besucherzentrum des Campus der Demokratie untergebracht. Über die Geschichte und Nutzung des Gebäudes informiert unter anderem eine digitale Informationstafel. | Foto: Bernd Wähner
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  • Im Haus 22 befand sich einst das Kulturhaus der Stasizentrale. Heute ist hier das Besucherzentrum des Campus der Demokratie untergebracht. Über die Geschichte und Nutzung des Gebäudes informiert unter anderem eine digitale Informationstafel.
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Auf dem einstigen Stasi-Gelände an der Ruschestraße 103, dem heutigen Campus der Demokratie, sowie in dessen Umgebung ist ein Informations- und Leitsystem in Betrieb gegangen.

Dazu gehören 21 analoge und digitale Tafeln im Innenhof, im umliegenden Straßenraum sowie am Roedeliusplatz. Sie bieten Informationen zur Geschichte sowie zur heutigen Nutzung und geben Orientierung auf dem großen Gelände. Das Projekt ist eine Kooperation des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv, des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Bezirks.

Die Kosten für die Umsetzung des Projekts belaufen sich auf zirka 438 000 Euro. Die Entwicklung dauerte rund zwei Jahre. Die Erarbeitung der Inhalte auf den Tafeln wurde durch zivilgesellschaftliche Vereine unterstützt. Das System wird ergänzt durch einen Online-Rundgang, der über QR-Codes vor Ort abrufbar ist.

„Mit dem Wegeleitsystem ist ein wichtiger nächster Schritt in der Entwicklung der ‚Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie‘ getan“, erklärt Alexandra Titze, Vizepräsidentin des Bundesarchivs. „Es macht das Gelände für Besuchende erfahrbarer und es zeigt eine weitere Stärke des Campus: Die Zusammenarbeit vieler verschiedener Akteure aus Land, Bund und Zivilgesellschaft.“ „Ein so politisch besetzter Ort muss in seiner Besonderheit erhalten und für Menschen sichtbar gemacht werden“, sagt Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD). „Es geht hier um zentrale Fragen der Stadtplanung, der Kultur- und Erinnerungspolitik. Ich möchte, dass möglichst viel von der bau- und zeitgeschichtlichen Substanz genutzt werden kann. Orte, wie der ‚Campus für Demokratie‘ haben nationale Bedeutung. Ihn zu gestalten, ist eine städtebaulich und baukulturell anspruchsvolle Aufgabe. Aus diesem Grund habe ich entschieden, den laufenden Bebauungsplan für diesen Campus auf die Landesebene zu ziehen und von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen weiter bearbeiten zu lassen.“

„Die Tafeln sind Ergebnis eines breiten Beteiligungsprozesses. Ich danke allen, die sich daran beteiligt haben“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Nun hat es endlich geklappt“, freut sich Christian Booß vom Aufarbeitungsverein Bürgerkomitee 15. Januar.

„Die einstigen Dienstgebäude auf dem ehemaligen Stasi-Gelände wurden mit Erklärtafeln beschriftet. Dass nur zirka die Hälfte der Gebäude beschriftet ist, tut der Sache keinen Abbruch. Auch künftige Generationen sollen ja noch an der Aufarbeitung beteiligt werden. Die Tafeln werden weitgehend aus Landesmitteln bezahlt, die vom Land Berlin aus rückfließenden SED-Geldern, sogenannten PMO-Mittel finanziert werden.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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