Mehr als 130 Künstler laden auf eine Entdeckungstour in Lichtenberg ein
Am 6. November um 17.30 Uhr lädt er als Schirmherr ins Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, ein. Mit der Vernissage zur Werkschau des Chemnitzer Künstlers Erik Neukirchner wird die 7. Lange Nacht der Bilder feierlich eröffnet. "Wir laden dazu ein, Lichtenberg als Teil der Berliner Kunstszene zu entdecken", so Kulturstadträtin Kerstin Beurich (SPD). An 35 Stationen in allen Ortsteilen öffnen Kunststätten, kommunale Galerien und Ateliers.
Die Lange Nacht der Bilder, die dieses Mal ohne die Beteiligung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg stattfindet, legt nun den Fokus einzig auf die Vielfalt in Lichtenberg. "Immer mehr Künstler siedeln sich hier an", weiß Szene-Kenner Christian Awe. Der Künstler arbeitet viel im Ausland, etwa in Miami oder Kuba, doch entwickelt er alle seine Projekte in einer Werkstatt auf dem Dach des Gebäudes Siegfriedstraße 204a. Sein Atelier will Awe am Donnerstag zwischen 18 und 22 Uhr und am Freitag zwischen 18 und 24 Uhr für Besucher öffnen.
"Die Kunst kann ein hartes Geschäft sein", weiß der Lichtenberger. "Die Lange Nacht der Bilder bietet Gelegenheit, das allgemeine Bild vom Künstler gerade zu rücken und die Umstände unserer Arbeit kennenzulernen. Kunst ist nichts Elitäres", sagt Awe, der es vom illegalen Sprayer zum anerkannten und international prominenten Künstler geschafft hat. In Lichtenberg, so berichtet er, fänden viele noch unbekannte Künstler begehrte Freiräume. Die werden in Berlin nämlich immer seltener.
Umso spannender, dass sie diese Freiräume nicht nur nutzen, sondern sich auch aktiv mit dem Lebensumfeld in Lichtenberg auseinandersetzen. Eine Retrospektive mit künstlerischen Projekten bestehend aus Video, Malerei und Skulpturen rund um die 30-jährige Geschichte der Großsiedlung Neu-Hohenschönhausen präsentiert zum Beispiel eine Gruppe von etwa 30 Künstlern im Projektraum "Janz weit draußen", Zingster Straße 10. Die Macher, die mehrheitlich an der Kunsthochschule Weißensee studieren, zeigen ihre Auseinandersetzung mit den einstigen Utopien der DDR-Wohnungsbaupolitik und der Veränderung der Lebensumstände für die Anwohner nach der Wende. Die Ausstellung ist im Rahmen der Langen Nacht am Donnerstag von 20 bis 24 Uhr und am Freitag von 18 bis 24 Uhr geöffnet.
Mit der Ausstellung "Blau-Weiß-Rot" in der Galerie in der Victoriastadt, Türrschmidtstraße 12, geben 45 Künstler einen Einblick in das eher ungewöhnliche Kunstmedium "Textil". Präsentiert werden 56 zeitgenössische Textil-Miniaturen, die im Rahmen des Wettbewerbs Textile Art Berlin 2014 entstanden sowie 36 Miniaturporträts von der Gruppe Bead People Berlin.
Zahlreiche Einzelausstellungen in privaten und kommunalen Galerien, Ausstellungshäusern und Werkstätten runden das Repertoire der Langen Nacht ab.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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