Durch Berlins Mitte in Esperanto
Neuer Stadtführer von Fritz Wollenberg erscheint zweisprachig

Fritz Wollenberg hat den neuen Stadtführer „Vom Alexanderplatz zum Marx-Engels-Forum“ herausgegeben. | Foto:  Bernd Wähner
  • Fritz Wollenberg hat den neuen Stadtführer „Vom Alexanderplatz zum Marx-Engels-Forum“ herausgegeben.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

„Vom Alexanderplatz zum Marx-Engels-Forum“ ist der Titel eines neuen Stadtführers durch Berlins Mitte. Geschrieben und herausgegeben wurde er vom Lichtenberger Fritz Wollenberg.

Mit diesem Stadtführer wird zu einem etwa anderthalb bis zweistündigen Spaziergang zu architektonischen, kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten am Alexanderplatz und in seiner Umgebung eingeladen. Das Besondere ist sicherlich, dass er zweisprachig in Deutsch und in Esperanto erschienen ist.

Kleine Sprachlehre

Esperanto-Experte Fritz Wollenberg erzählt im Buch Geschichten zu Orten und Persönlichkeiten sowie zu deren Verbindung zum Esperanto. Illustriert sind die Texte mit 81 Abbildungen. Der 127-seitige Band im handlichen A5-Format enthält auch eine Wegskizze. Außerdem finden sich ein Personenindex, ein Literaturverzeichnis und eine kleine Esperanto-Sprachlehre.

Im Buch erfahren die Leser zum Beispiel mehr über Ernst Dircksen, nach dem die Straße unmittelbar an der Bahntrasse am Alex benannt ist. Dieser projektierte und leitet ab 1874 den Bau der Berliner Stadtbahn. Architekt des Bahnhofs Alexanderplatz war indes Johann Eduard Jacobsthal. Für Esperantisten ist dieser Bahnhof auch interessant, weil dort 1979 die Fachgruppe der Eisenbahner-Esperantisten gegründet wurde, berichtet Fritz Wollenberg.

Unterricht trotz Verbot

Eine weitere Information: 1941 wurde der Arbeiter-Esperantist Ludwig Schödel ins frühere Polizeipräsidium am Alex von der Gestapo eingeliefert, weil er bei einer Kontrolle keinen gültigen Ausweis vorweisen konnte. Man hielt ihn dort ein Jahr fest. Später wurde Schödel Neulehrer und Direktor einer Schule in Neuruppin. Dort unterrichtete er trotz des von 1959 bis 1961 geltenden Verbots Esperanto.

Mit dem Roten Rathaus sind Esperantisten indes immer wieder eng verbunden. Unter anderem fand hier der 84. Esperanto-Weltkongress 1999 statt. Weitere Esperanto-Geschichte(n) im Zusammenhang mit dem Roten Rathaus und seiner Umgebung finden sich in Fritz Wollenbergs neuer Publikation. Der 75-jährige Lichtenberger bietet auch Stadtführungen an. Mit der internationalen Plansprache Esperanto kam Fritz Wollenberg bereits früh in Kontakt. „Als Schüler hatte ich einen Ferienjob in einem Chemiebetrieb. Da war eine Abteilungsleiterin, die erzählte mir etwas über Esperanto“, erinnert er sich.

Nächstes Heft in Arbeit

„Ich belegte 1966 einen Anfänger- und dann einen Konversationskurs“, berichtet Fritz Wollenberg. Danach nahm der Pädagoge immer wieder an Esperanto-Veranstaltungen im In- und Ausland teil und beschäftigt sich intensiv mit der Esperanto-Kultur. Inzwischen schreibt er am nächsten zweisprachigen Stadtführer, der noch in diesem Jahr herauskommen soll. Dann geht es vom Humboldt-Forum zum Tiergarten.

Der Stadtführer „Vom Alexanderplatz zum Marx-Engels-Forum“ ist in der Reihe „Reise durch Berlin und seine Esperanto-Kultur“ im Eigenverlag Fritz Wollenberg mit der ISBN 978-3-9823965-4-5 erschienen und für sechs Euro im Buchhandel erhältlich beziehungsweise zu bestellen. Angeboten wird er unter anderem in der Franz-Mehring-Buchhandlung an der Frankfurter Allee 65. Nähere Informationen: https://esperanto.berlin/de/la-nova-urbogvidilo-de-aleksandra-placo-al-marx-engels-forumo-aperos-en-novembro/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 857× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 369× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 701× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 777× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 351× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.