In einem Jahr wird im Haupthaus gespielt
Richtfest für den zweiten Bauabschnitt am Theater an der Parkaue
Das Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin, eines der bedeutendsten Kinder- und Jugendtheater Deutschlands, wird seit dem vergangenen Jahr im zweiten großen Bauabschnitt umfassend saniert.
Im Rahmen einer Grundinstandsetzung werden das Haus 1, der Bühnenturm und der Ballettsaal baulich, sicherheitstechnisch und energetisch erneuert. Für dieses Vorhaben konnte jetzt Richtfest gefeiert werden. Das Gebäude war ursprünglich als Realgymnasium gebaut worden. Ab 1948 erfolgte der Umbau zum Zentralhaus der Jungen Pioniere. Der südliche Flügel mit der ehemaligen Aula des Realgymnasiums wurde ein Kinder- und Jugendtheater, das den Namen „Theater der Freundschaft“ erhielt. Seit diesen Umbauten am Gebäude wurden allerdings keine größeren Sanierungen durchgeführt, sodass das unter Denkmalschutz stehende Theater einen erheblichen Instandhaltungsrückstand aufwies.
Damit es nun umfassend saniert werden kann, wurde auf einer Fläche vor dem Gebäude eine Containerbühne aufgebaut. Dort werden derzeit die Stücke des Theaters an der Parkaue gezeigt. „Auch wenn uns die Containerbühne seit 2021 zu einer guten zweiten Heimat geworden ist, sehen wir dem Rückzug ins große Haus 2024 mit Freude und Elan entgegen“, sagt Intendantin Christina Schulz, die gemeinsam mit Co-Intendant Alexander Riemenschneider das Junge Staatstheater Berlin seit 2021 künstlerisch leitet.
„Mit Blick auf das Ende dieses Bauabschnittes zeigt sich eine würdige Revitalisierung für eines der traditionsreichsten und renommiertesten Kinder- und Jugendtheater deutschlandweit“, erklärt Kultursenator Joe Chialo (CDU) zum Richtfest. „Wir haben uns von einer schlechten Belüftung, schadhaften Bauteilen, brandschutztechnischen Mängeln und veralteter Technik verabschiedet. Das freut mich sehr.“
Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt betont: „Ein bestehendes Gebäude bei laufendem Kulturbetrieb zu sanieren, umzubauen und zu erweitern bedeutet nicht nur eine große bauliche Herausforderung. Es ist vor allem eine zutiefst nachhaltige und gesellschaftliche Bauaufgabe. Und es ist eine Herausforderung sowohl für die Planenden und Bauenden als auch für die Nutzerinnen und Nutzer.“
Die Sanierung und Grundinstandsetzung erfolgt auf der Grundlage des Planungsentwurfs des Büros PMS AG in drei Bauabschnitten bei laufendem Betrieb. Der erste Bauabschnitt wurde bereits im September 2017 abgeschlossen. Im Zuge des zweiten Bauabschnitts erfolgt nun bis zum Sommer 2024 die bauliche, sicherheitstechnische und energetische Sanierung des Hauses 1, des Bühnenturms und des Ballettsaals. Die Kosten für diesen zweiten Bauabschnitt werden sich auf rund 36 Millionen Euro belaufen.
Für die Zukunft ist dann ein dritter Bauabschnitt geplant. Dieser umfasst den Abriss und den Neubau von Haus 5 sowie einen Anbau am Haus 4. Zusätzlich werden die Medienanlagen in den Höfen saniert und der Südflügel entsprechend hergerichtet. Diese Arbeiten sind für den Zeitraum bis Ende 2025 geplant.
Auf dem Grundstück an der Parkaue 27-29 befinden sich nicht nur mehrere Gebäude beziehungsweise Gebäudeteile, sondern auch verschiedenen Nutzer. Das Theater an der Parkaue als Hauptnutzer ist mit seinem Programm von zeitgenössischer Dramatik bis zu Tanz, von Performance bis zum Familienstück, von der Klassenzimmerinszenierung bis zum interaktiven Spiel eines der größten und renommiertesten Kinder- und Jugendtheater Deutschlands.
Das Weite Theater, das ebenfalls in diesem Gebäudekomplex zu Hause ist, ist ein Theater für professionelles Puppen- und Schauspiel für Kinder und Erwachsene. Zukünftig soll außerdem der Südflügel als ein Produktionsstandort für die „Freie Szene“ Künstlern zur Verfügung gestellt werden. Der Jugendklub „Linse“ nutzt indes ein freistehendes, zum Ensemble gehörendes Gebäude im Hof.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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