Mechanisches Kunstwerk
„Stadtbad Reloaded“ zieht viele Besucher an
Das Hubertusbad ist seit einigen Monaten ein Ort für eine ungewöhnliche Kunstausstellung. Kurator Dennis Peqas präsentiert in den altehrwürdigen Mauern an der Hubertusstraße 47 die Ausstellung „Stadtbad Reloaded“ mit digitalen Kunstwerken. Jetzt ist sie um ein mechanisches Kunstwerk erweitert worden.
Auf die Idee, das Projekt „Stadtbad Reloaded“ in Angriff zu nehmen, kam der Lichtenberger durch die letzte von ihm kuratierte Ausstellung „House of DiMotion“. Bei dieser weckten Video-Frames sein besonderes Interesse. Dabei handelt es sich um kunstvoll produzierte, hochwertige 3D-Videosequenzen. Er überlegte sich, dass man mit diesen kompakten Kunstwerken eine Ausstellung gestalten müsste.
Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die Umsetzung wurde er auf das Hubertusbad aufmerksam. In dem kann man seit 1988 zwar nicht mehr schwimmen, aber die Berliner Immobilienmanagement (BIM) GmbH ließ es inzwischen so sanieren, dass Veranstaltungen stattfinden können.
Da das Hubertusbad unter Denkmalschutz steht, musste sich der Kurator ein Ausstellungskonzept überlegen, mit dem er die Frames zeigen kann, ohne dass auch nur ein Nagel eine Wand beschädigt. Das gelingt ihm mit einem speziellen Klebe- und Hängesystem. Deshalb bekam er von der BIM die Genehmigung, an diesem Ort seine Ausstellung zu präsentieren.
In der Ausstellung „Stadtbad Reloaded“ zeigt Dennis Peqas 150 Frames von 33 Künstlern aus aller Welt, von New York bis Paris und aus Berlin. Diese gestalteten 3D-Video-Frames zum Beispiel zu Personen, Fantasielandschaften oder auch zu Unterwasserwelten. Außerdem gibt es Lego-Frames, die von zwei Seiten zu betrachten sind und auf denen Gegensätze zu einem Thema zu erleben sind. Dass diese digitale Kunstform bei Interessierten ankommt, zeigen die Besucherzahlen. Die Ausstellung, die Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr geöffnet ist, haben bisher weit über 10 000 Besucher besichtigt.
Und nun ist sie um eine faszinierende, nicht digitale Kunstinstallation erweitert worden. Dabei handelt es sich um eine große mechanische und illusionistische Installation in der kleinen Schwimmhalle. Vor Jahrzehnten hing dort eine große Uhr. Diese Leerstelle ist jetzt durch das neue Kunstwerk von Florian Görlitz besetzt.
Sein mechanisches Licht-Kunstwerk nennt der in Berlin arbeitende Künstler „Uhr-Sinn“. Aus einem großen Kreis mit einem Durchmesser von 2,40 Metern ragen 24 unterschiedlich lange Stäbe heraus, die die 24 Stunden eines Tages symbolisieren. Im Innern rotiert ein im Durchmesser 1,60 Meter großes Zahnrad. Erhellt wird alles durch LED-Leuchten. Das Besondere an diesem Kunstwerk ist, dass es sich mit seinen Bewegungen und seinem Licht auch auf Tag und Nacht einstellen oder bei Veranstaltungen sogar auf den Geräuschpegel reagieren kann.
Der normale Eintritt in die Ausstellung für alle über 18 Jahre kostet 13 Euro, Studenten und Azubis zahlen elf Euro, Kinder und Schwerbeschädigte neun Euro. Weitere Informationen und Kartenreservierung: www.stadtbadreloaded.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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