100 Jahre Goß-Berlin
Streit zwischen Gut und Dorf
Hohenschönhausen. Noch bevor Groß-Berlin entstand, gab es im Norden der Stadt ein anderes verwaltungspolitisches Vorhaben, das die Gemüter erhitzte: Paul Koenig wollte in Hohenschönhausen Gutsbezirk und Landgemeinde vereinen. Er war von 1905 bis 1920 der letzte besoldete Gemeindevorsteher Hohenschönhausens. Koenigs Pläne fanden aber vor allem die Einwohner des Gutsbezirks Hohenschönhausen wenig attraktiv, über Jahre hinweg wurde darüber gestritten. Noch 1910 unterzeichneten 90 Grundbesitzer des Gutsbezirks ein Protestschreiben gegen die geplante „Zwangseingemeindung“. Hintergrund war, dass die Einwohner des Gutsbezirks vorwiegend Zugezogene aus der Stadt und wohlhabender als die Dorfbewohner waren, man sorgte sich um die eigene, stärkere Position. Genutzt hat das Schreiben wenig. Ein Jahr später waren Gutsbezirk und Landgemeinde dann doch eine Gemeinde: Berlin-Hohenschönhausen. Und 1920, mit der Bildung von Groß-Berlin wurde Hohenschönhausen mit Malchow, Falkenberg und Wartenberg zu einem Teil des 18. Verwaltungsbezirks namens Weißensee. bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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