Florian Stiehler übernimmt
Theater an der Parkaue hat neuen Intendanten
Nachdem sich der ehemalige Intendant Kay Wuschek aus gesundheitlichen Gründen von Kultursenator Klaus Lederer (die Linke) hat freistellen lassen, hat das Theater an der Parkaue nun seinen Nachfolger bekannt gegeben.
Florian Stiehler kam bereits im August 2018 als geschäftsführender Direktor ans Theater an der Parkaue. Nun übernimmt er zusätzlich und bis auf Weiteres die kommissarische Intendanz. Zuvor war er als Verwaltungsleiter am Theater der Altmark in Stendal tätig. Seine neue Position möchte der 45-Jährige nutzen, um sich noch mehr für angstfreie und respektvolle Kommunikation unter den Mitarbeitern am Theater einzusetzen.
Aufarbeitung rassistischer Vorfälle
In seiner Stellungnahme zur kommissarischen Intendanz entschuldigt sich Florian Stiehler für die rassistische Diskriminierung im vergangenen Jahr und kündigt an, Diskriminierungserfahrungen ernst zu nehmen. Als Beispiel dafür nennt er eine Anti-Diskriminierungsklausel, die ab Januar 2020 juristische Grundlage für das Miteinander am Theater an der Parkaue sein wird. Diese entwickelt das Haus derzeit gemeinsam mit Rechtsanwältin Sonja Laaser. Der Wille in der Belegschaft, sich mit den rassistischen Vorfällen auseinanderzusetzen, habe Florian Stiehler motiviert, die Intendanz zu übernehmen. Nun freue er sich darauf, gemeinsam mit dem Chefregisseur Thomas Fiedler zwei Spielzeiten zu gestalten. Dieser übernimmt die Leitung des Ensembles, die Koordination der Gastkünstler und plant in Zusammenarbeit mit der Dramaturgie die Spielzeit 2020/21.
Verändertes Programm im Winter
Die aktuelle Situation mit personellem Wechsel hat Änderungen im Herbst-Winter-Programm des Theaters zur Folge. So wird am 24. Oktober nicht „Wir vom Reuterkiez“ Premiere haben, sondern die Produktion „Der Drache“. Dieses Stück wird auch Kern des Weihnachtsprogramms sein, zusammen mit „Die fürchterlichen Fünf“ und „Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin“. Den aktuellen Spielplan finden Interessierte unter www.parkaue.de/programm. Florian Stiehler kündigt zudem an, in der kommenden Spielzeit noch einmal das gesamte künstlerische Potenzial das Theaters zeigen zu wollen, bevor ab 2020 der nächste Sanierungsabschnitt beginnt. Bis 2023 wird die zweite Baumaßnahme im Zuge der aufwendigen Modernisierung des Hauses durchgeführt.
Kultursenator Klaus Lederer (die Linke) freut sich ebenfalls über den neuen Intendanten am Theater an der Parkaue, das damit „wichtige Spiel- und Planungssicherheit“ gewinnt. Als Junges Staatstheater hat sich das Haus vor allem Kunstvermittlung und die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen zur Aufgabe gemacht, die das erste Mal mit Theater in Berührung kommen.
Autor:Luise Giggel aus Wedding |
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