Kunstwerk bleibt erhalten
Wandbild „Volksfest in Monimbó“ ist dauerhaft gesichert
Im Speisesaal der Grundschule am Wilhelmsberg befindet sich das 1985 von Manuel García Moia gemalte, zweieinhalb mal sechs Meter große Wandbild „Volksfest in Monimbó“. Viele Schüler kennen das farbenprächtige Wandgemälde. Nun wurde sein dauerhafter Erhalt vereinbart.
Das Wandbild in der Grundschule am Wilhelmsberg zeigt das nicaraguanische Dorf Monimbó bei den Feierlichkeiten zu Ehren des San Jerónimos. Mit der Darstellung verwende sich der Künstler Manuel García Moia leidenschaftlich für das friedliche Leben der Menschen miteinander, heißt es in der Vereinbarung, die das Bezirksamt, die Schule und eine autorisierte Vertreterin des Künstlers, unterzeichneten. Moia ist Nationalpreisträger für naive Kunst in Nicaragua.
Das Bezirksamt verpflichtet sich, im Fall einer Sanierung der Schule rechtzeitig alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um das Bild im Speisesaal zu erhalten – oder wenn notwendig, an einen anderen geeigneten Ort in Lichtenberg umzusetzen. Außerdem übernimmt das Bezirksamt dann die Organisation und Finanzierung, die für die Erhaltung notwendig sind. Moias Bild „Mi Pueblo“ (Mein Dorf), das im Lehrerzimmer der Schule hängt, wird ebenfalls durch die Vereinbarung geschützt.
Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) und Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Schulen, bekunden ihren Willen, die Werke Moias dauerhaft zu erhalten. In Anwesenheit der Botschafterin Nicaraguas, Karla Luzetta Beteta Brenes, wurde der Vertrag gemeinsam mit der Schulleiterin, Jana Reiter, dem Vorsitzenden des Vereins der Freunde der Grundschule am Wilhelmsberg, Maximilian Kirsch, sowie Christel Schemel, Vertreterin des Künstlers, unterzeichnet. Gleichzeitig kündigte der Bürgermeister an, der Weg für die Sanierung eines anderen Werkes des Künstlers in Lichtenberg sei nun bereitet.
Die Rede ist vom Giebelbild „Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978“ in der Skandinavischen Straße. Der aus dem Dorf stammende Künstler zeigt auf dem Bild Alltagsszenen zur Zeit der sandinistischen Revolution.
Christine Wolf vom Landesdenkmalamt erklärt: „Wir stellen das Wandbild nicht unter Schutz, weil die hinter der abgefallenen Wärmedämmung überlieferten Restflächen des Originalgemäldes offensichtlich nicht mehr konserviert werden können. Vielmehr empfehlen und unterstützen wir die Neufassung des Bildes auf einem fachgerechten Malgrund, also eine Beseitigung der Schäden und dauerhafte Nachbildung des Gemäldes sowie die Freistellung des Giebels von Bewuchs und Bäumen.“ Ob für eine Neufassung denkbar wäre, sei zu diesem Zeitpunkt nicht zu klären.
Die Schablonen für das Giebelbild seien im Besitz der Bürgerinitiative Nicaragua-Wandbild, so Grunst. Auch Bezirksamt und Senat stimmen einer Wiederherstellung des Giebelbildes zu. Bisher fehlten aber die finanziellen Mittel für die Neufassung des Bildes. Nun wurde der benötigte Mindestbetrag bereitgestellt: Der Bezirk fördert die Wiederherstellung mit 60 000 Euro, die Bürgerinitiative sammelte 40 000 Euro.
Gespräche mit Beteiligten über die Wiederherstellung des Giebelbildes will der Bürgermeister ab Ende Oktober führen. Die Sanierung könne voraussichtlich im nächsten Jahr beginnen, sodass 2020 der 35. Jahrestag der Schaffung des Giebelbildes am Monimbóplatz vor dem sanierten Bild gefeiert werden könne.
Autor:Paul Stein aus Pankow |
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