Der Gutsbesitzer Atzpodien
Warum eine Straße nach ihm benannt wurde

Atzpodienstraße und Fanningerstraße kennen auch viele Nicht-Lichtenberger – vor allem, weil das Gelände des Sana Klinikums angrenzt, das früher Oskar-Ziethen-Krankenhaus hieß.  | Foto: Berit Müller
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In Zeiten, als sich Taxifahrer noch ohne Navigationsgerät zurechtfinden mussten, kannten selbst die ahnungslosesten Kollegen diese Lichtenberger Straße, wenn auch die Aussprache variierte: die Atzpodienstraße, die damals zum Oskar-Ziethen-Krankenhaus führt, heute besser als Sana Klinikum bekannt. Woher kommt der ungewöhnliche Name?

Hermann Theodor Waldemar Atzpodien (1834 bis 1910) wurde eine nicht alltägliche Ehre zuteil: Nach dem Zimmermeister und Kommunalpolitiker benannte die Gemeinde Lichtenberg noch zu dessen Lebzeiten – im Jahr 1897 – eine ehemalige Privatstraße nahe der Frankfurter Allee in Atzpodienstraße. Die Taufe geschah in Anerkennung der Verdienste des Namenspatrons.

Der Besitzer des Atzpodienschen Gutes hatte sich besonders engagiert um die Entwicklung und den Ausbau der Infrastruktur in Lichtenberg bemüht. Atzpodien war der Sohn des Lichtenberger Gutsbesitzers Carl Ehrhard Atzpodien, seine Mutter hieß Caroline Wilhelmine, geborene Mosel. Waldemar ließ sich zum Zimmermeister ausbilden und übernahm später den väterlichen Gutshof. In der Gemeindeverwaltung war er zudem als Amtmann tätig.

Nachdem er sich zur Ruhe gesetzt hatte, entstanden auf dem ehemaligen Atzpodienschen Gut kommunale Einrichtungen wie eine Schule, das später nach Oskar Ziethen – dem ersten Bürgermeister der Stadt Lichtenberg – benannte Krankenhaus, ein Amtsgericht und Wohnhäuser. Atzpodien hingegen zog sich in eine Villa nordwestlich von Berlin zurück, die Adresse lautete damals Richard-Wagner-Straße 10, heute ist es die Ortwinstraße im Bezirk Reinickendorf.

Die Atzpodienstraße in Alt-Lichtenberg führt von der Frankfurter Allee bis zur Gotlindestraße. Sie kreuzt die Rüdiger- und Fanningerstraße, misst knapp 500 Meter und grenzt im südöstlichen Bereich an das Gelände des Sana Klinikums. Die Hausnummern 1 bis 50 haben die Postleitzahl 10365.

Atzpodienstraße und Fanningerstraße kennen auch viele Nicht-Lichtenberger – vor allem, weil das Gelände des Sana Klinikums angrenzt, das früher Oskar-Ziethen-Krankenhaus hieß.  | Foto: Berit Müller
Die Atzpodienstraße trägt den Namen eines Amtsmanns, der sich um die Entwicklung der Lichtenberger Infrastruktur bemüht hat. | Foto: Berit Müller
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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