Erzähltheater mit Artistik
Zeitgenössischer Zirkus zu "verglühenden Landschaften"
Im Rahmen des bundesweiten Festivals für zeitgenössischen Zirkus ist am 19. und 20. November eine ungewöhnliche Zirkusproduktionen in der Villa Kuriosum, Scheffelstraße 21, zu sehen.
Das „bandentheater“ zeigt jeweils um 18 Uhr im beheizten Zelt sein artistisches Erzähltheater „Verglühende Landschaften – Feeling A: eine Herstory der Wende“. Das Stück versetzt die Zuschauer zurück ins Erfurt des Jahres 1989. Die Sommerferien sind gerade vorbei. Anja betritt das Klassenzimmer. Einige Schüler sind schon weg, einfach „rüber“, andere noch da. Auch die Direktorin ist noch da. Anders als ihr Mann. Der ist auch „rübergemacht“.
In den folgenden Monaten 1989/90 setzt sich das Phänomen des Da-Seins und Weg-Seins fort. Nach und nach verschwinden Dinge des alltäglichen Lebens, die bis dahin selbstverständlich dazugehörten. In Erfurt und anderswo im Osten Deutschlands. Dafür kommen neue hinzu und überschreiben die bisher gültige Wirklichkeit.
Ausgehend von Interviews der Theatermacherin Anika Lachnitt mit der Artistin Anja Gessenhardt und in Zusammenarbeit mit der Videokünstlerin Friederike Bérat und dem Dramaturgen Dag Lohde entstand mit „Verglühende Landschaften – Feeling A: eine Herstory der Wende“ eine poetische Erinnerungsperformance abseits der normierten Geschichtsschreibung.
Mit Mitteln des dokumentarischen Theaters und des zeitgenössischen Zirkus' verwebt das Stück biographische Narration von Umbruch, Erwachsenwerden und Verlusterfahrung und schlägt den Bogen von 1989 bis ins Heute. Gefördert wird die Erarbeitung dieses Stück und dessen Aufführung vom Bezirkskulturfonds Lichtenberg.
Näheres ist auf bandentheater.de zu erfahren, Platzreservierung unter bandentheater@gmx.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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