Für sein Engagement gegen Rechts erhält er den Frieda-Rosenthal-Preis
"Gegen Nazis kann man sich relativ gut positionieren", weiß Andreas Wächter. "Bei Alltagsrassismus ist man im eigenen Laden: also im Freundeskreis, bei Bekannten, im Alltagsumfeld, bei den ganz normalen Menschen. Das macht ihn so gefährlich."
Wie man Verantwortung für sein eigenes Handeln übernimmt und so auch gleich ein Vorbild für andere wird, das zeigt der parteilose Gewerkschafter Andreas Wächter seit einigen Jahren.
Er ist Mitbegründer des Lichtenberger Bündnisses für Demokratie und Toleranz. Dieser lose Zusammenschluss von Anwohnern will gerade im Weitlingkiez den dort lange Zeit sich heimisch fühlenden Neo-Nazis mit einem solidarischen "Nein" die Stirn bieten. Mit der Kampagne "Bunter Wind für Lichtenberg", die ebenfalls von Wächter mit auf den Weg gebracht wurde, soll dem Alltagsrassismus auch in den anderen Kiezen im Bezirk begegnet werden. Wächter initiierte unzählige Aktionen gegen Rechts im Weitlingkiez und arbeitete lange Jahre für das Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken", das unter anderen mit Jugendprojekte auch in Neu-Hohenschönhausen um mehr Demokratie und Toleranz warb.
"Er ist kein Schwafler, sondern Realist. Das macht ihn so glaubwürdig", weiß auch Birgit Monteiro. Die Abgeordnete der SPD unterstützt die Arbeit des Lichtenberger Bündnisses für Toleranz und Demokratie seit vielen Jahren und kennt den Einsatz der Mitglieder. "Man versteht, wie wichtig es ist, sich miteinander zu solidarisieren und den Kampf gegen Nazis nicht parteipolitisch vereinnahmen zu wollen", so Monteiro in ihrer Laudatio.
Andreas Wächter erhielt für sein persönliches und berufliches Engagement am 10. September den Frieda-Rosenthal-Preis.
Mit der Auszeichnung ehrt die Lichtenberger SPD Menschen, die sich für das demokratische Gemeinwesen und eine solidarische Nachbarschaft engagieren. Der Preis wurde nun schon zum sechsten Mal vergeben.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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