Bezirk baut Austausch mit Partnerkommunen aus

Stadtrat Wilfried Nünthel (zweiter von links), Bürgermeister Michael Grunst und Skirmantas Mockevicius mit der Delegation aus Jurbakas beim Unterzeichnen der Partnerschaftsvereinbarung. | Foto: Beziirksamt Lichtenberg
  • Stadtrat Wilfried Nünthel (zweiter von links), Bürgermeister Michael Grunst und Skirmantas Mockevicius mit der Delegation aus Jurbakas beim Unterzeichnen der Partnerschaftsvereinbarung.
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Über den Tellerrand schauen, voneinander lernen, Freundschaften schließen: Für all das und mehr sorgen Städtepartnerschaften. Lichtenberg hat zwei seiner partnerschaftlichen Beziehungen nun neu besiegelt.

Kamubukwana in Mosambik, Bialoleka und Hajnowka in Polen, Kaliningrad in Russland, Jurbarkas in Litauen, Wien-Margareten in Österreich und Hoan Kiem in Vietnam: In jahrelanger partnerschaftlicher Zusammenarbeit haben sich zwischen diesen Kommunen und dem Bezirk Lichtenberg enge Kontakte entwickelt, nicht zuletzt dank der Mithilfe von engagierten Privatpersonen, Schulen, Unternehmen und Vereinen.

Bürgermeister Michael Grunst will die traditionellen Städtepartnerschaften festigen und hat noch im alten Jahr seine Amtskollegen Susanne Schaefer-Wiery aus Wien-Margareten und Skirmantas Mockevicius aus Jurbakas im Rathaus Lichtenberg begrüßt. Mit beiden sprach er über künftige Schwerpunkte des Austauschs. Anschließend unterzeichneten sie die Vereinbarungen zur Städtepartnerschaft bis 2020.

Die Gäste nutzten ihren Aufenthalt für Touren durch den Bezirk, sie lernten Unternehmen aus der Tourismusbranche und der Kreativwirtschaft kennen, außerdem besuchten sie die Charity-Veranstaltung „Berlin eastside“ im Abacus-Hotel.

Die „gemeinsame Absichtserklärung über den Aufbau einer städtepartnerschaftlichen Zusammenarbeit“ zwischen Lichtenberg und Wien-Margareten datiert aus dem Jahr 2015. Seitdem haben sich Mitarbeiter der Lichtenberger Verwaltung in der österreichischen Hauptstadt ein Bild über die Wohnungspolitik gemacht; sie haben erfahren, wie sich dort Kinder und Jugendliche am Bezirksleben beteiligen können und wie Menschen mit Migrationshintergrund in den Alltag einbezogen werden. Auch Informationen zur Infrastruktur und zum Klimaschutzprogramm tauschten die Partner aus. Weitere Themen waren eine Wirtschaftsplattform für lokale Unternehmen, der „familienfreundliche Bezirk“ Lichtenberg, Kunst, Kultur, die Jugendarbeit.

Ein erstes großes Projekt mit dem Titel „Dialog zwischen jungen Menschen und politischen Entscheidungsträgern in Lichtenberg“ ist inzwischen umgesetzt worden. Das mit EU-Mitteln geförderte Projekt „GEKO – Gemeinsames erkennen, Unterschiede wertschätzen, Kommunikation auf Augenhöhe ermöglichen“ – hat ein Wiener Verein initiiert, der mit benachteiligten Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren arbeitet. Ziel von GEKO war es, über konkrete Einblicke in politische Abläufe und persönliche Gespräche mit Volksvertretern bei den Jugendlichen den Grundstein für politisches Verständnis zu legen.

Der Kreis Jurbarkas in Litauen hat circa 40 000 Einwohner und eine Fläche, die etwa der Größe Berlins entspricht. Jurbarkas ist seit dem Jahr 2003 mit Lichtenberg partnerschaftlich verbunden. 15 000 Einwohner leben in der gleichnamigen Stadt, die erstmals 1259 erwähnt wurde. Eine Delegation aus Litauen besuchte anlässlich des Lichtermarktes 2015 den Berliner Bezirk, um Eckdaten der Zusammenarbeit zu besprechen.

Partner sind das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF), der Bürgerverein Fennpfuhl und der Verein für ambulante Versorgung Hohenschönhausen. Im August 2017 beging Jurbarkas sein 758-jähriges Stadtjubiläum. Eine Lichtenberger Delegation, angeführt vom Stadtrat für Schule, Sport, Öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr, Wilfried Nünthel, nahm an den Feierlichkeiten in Litauen teil.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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