Bürgermeister Andreas Geisel zieht nach halber Amtszeit positive Bilanz
Lichtenberg. Die Arbeitslosenquote ist auf dem Tiefstand, die lokale Wirtschaft brummt und selbst die Luft im Bezirk wird durch 300 neu gepflanzte Straßenbäume sauberer. Mit harten Fakten unterstreicht Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) den positiven Trend.
"Es macht Spaß, über einen wachsenden Bezirk zu entscheiden", freut sich Geisel. Die Zahlen, die er als Bilanz der bisherigen Wahlperiode jetzt präsentierte, zeigen eine positive Entwicklung in Lichtenberg. Die Arbeitslosenquote ist im September 2014 auf das Rekordtief von 9,7 Prozent gesunken und damit zum ersten Mal seit der Wende im einstelligen Bereich. Dazu mag auch die lokale Wirtschaft beigetragen haben. Allein in diesem Jahr wurden fast 500 neue Betriebe in Lichtenberg gegründet oder zogen hierher. Sie wurden vielfach auch durch die Kommune unterstützt.
"Es war die richtige Entscheidung, die Vermarktung von Gewerbeflächen selbst in die Hand zu nehmen", sagt Geisel. So wird eine Industriewäscherei im Frühjahr 2016 in der Pablo-Picasso-Straße eine moderne Anlage bauen und rund 300 Arbeitsplätze schaffen. Diese Ansiedlung sei auch auf die bezirkliche Wirtschaftsförderung zurückzuführen.
Der Bürgermeister propagiert einen weltoffenen und familienfreundlichen Bezirk. Tatsächlich wächst die Zahl der Einwohner rasant. Nach Pankow und Mitte ziehen nirgendwo in Berlin so viele Menschen zu. Doch das bringt auch viele Herausforderungen. Hunderte neue Grundschulplätze müssen in den nächsten Jahren geschaffen werden. Und auch die sozialen Kosten steigen. Viele der Familien, die aus der Stadtmitte nach Lichtenberg ziehen, sind auf die Hilfe des Jugendamts angewiesen. Nirgendwo in Berlin leben so viele Alleinerziehende wie hier. Die steigenden Kosten für die Hilfen zur Erziehung, in diesem Jahr sind das 37 Millionen Euro, kann der Bezirk immer weniger stemmen. Der Bürgermeister, zugleich Finanzstadtrat, bemüht sich um Kontrolle der Kostenexplosion. Die Mitarbeiter des Jugendamts schauen jetzt doppelt genau hin, ob teure Hilfen nicht durch preiswertere ersetzt werden können. Die Kontrolle ist laut Bilanz erfolgreich. Lichtenberg wird das Budget für die Hilfen zur Erziehung wieder einhalten können.
Karolina Wrobel / KW
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