BVV diskutiert über Wasserspender in den Bürgerämtern

Lichtenberg. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) kann zwar die Wartezeit in den Bürgerämtern nicht verkürzen, aber sie will sie wenigstens erträglicher machen: mit Trinkwasserspendern.

Die Idee, Wasserspender für die wartenden Bürger in den Bürgerämtern aufzustellen, kam dem SPD-Verordneten Kevin Hönicke vor einigen Monaten. Da wartete er selbst in einem Lichtenberger Bürgeramt darauf, endlich sein Anliegen mit einem Mitarbeiter klären zu können.

Zu wenig Personal, immer mehr Kunden - die Bürgerämter sind ihren Aufgaben in Lichtenberg und anderen Bezirken sind überlastet. Lange Warteschlangen vor den Ämtern sind keine Ausnahme, sondern die Regel.

Mehr Personal will das Abgeordnetenhaus allerdings noch nicht bewilligen - im Gegenteil. Der Bezirk Lichtenberg hatte vor einem Jahr die Maßgabe bekommen, die bezirkliche Verwaltung um fast 20 Prozent zu schrumpfen.

Mit der Idee der Trinkwasserspender in den Bürgerämtern wollte Hönicke auch ein Zeichen setzen. Doch einige Bezirksverordnete nahmen seinen Antrag nicht ernst und machten Scherze: Rainer Bosse von Die Linke machte den Vorschlag, eine Tanzfläche im Bürgeramt einzurichten; Bartosz Lotarewicz, Fraktionschef der Grünen, brachte Massagestühle in die Diskussion.

Ganz nüchtern betrachtete dagegen der Stadtrat für Bürgerdienste, Andreas Prüfer, die Idee. Er müsste sie umsetzen: "Es gibt kein Personal, das sich auch noch um Trinkwasserbehälter kümmern kann", sagte er. Mit trockener Rhetorik reagierte auch Marvin Hemmerlein von den Piraten auf den SPD-Vorschlag: "Diese Maßnahme ist nicht sonderlich sinnvoll. Das Ziel müssten eigentlich verkürzte Wartezeiten sein."

Trotz aller Scherze konnten sich die Bezirksverordneten dann doch einigen. Das Gremium entschied mehrheitlich für die Trinkwasserbehälter. Jetzt ist das Bezirksamt beauftragt, die Aufstellung zu prüfen. In einigen anderen Bürgerämtern gibt es die Wasserspender übrigens bereits.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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