Gespräche in Lichtenberg Mitte
Ein Jahr Stadtteildialoge im Bezirk – Auftakt für die letzte Region am 24. August
Die Reihe nennt sich Stadtteildialoge, im Prinzip sind es drei Parteien, die miteinander reden: Politiker, Mitarbeiter der Verwaltung und Bürger. Das besondere Beteiligungsformat läuft seit gut einem Jahr im Bezirk und geht nun mit der Region Lichtenberg Mitte in die letzte Runde – bevor alles von vorn anfängt.
Womit sind die Menschen in Lichtenberg unzufrieden, was nervt sie, was wünschen sie sich? Was erwarten sie von Politik und Verwaltung? Das herauszufinden, ist Sinn und Zweck der Stadtteildialoge. Damit unterscheidet sich die Reihe nicht groß von anderen Formaten der Bürgerbeteiligung. Besonders ist aber die Art und Weise, in der das Bezirksamt versucht, Antworten zu bekommen. Von Malchow bis zur Karlshorster Südspitze finden jeweils auf die Region zugeschnittene Veranstaltungen statt. Das sind eben nicht nur Gesprächs- und Informationsrunden, sondern auch Kiezspaziergänge, Kinder- oder Sportfeste, Online-Foren. „Wir müssen unsere Zielgruppen auch dort treffen, wo sie sind“, sagt Gebietskoordinatorin Daniela Dahlke vom Bezirksamt Lichtenberg. „Deshalb gehen wir mit den Stadtteildialogen in die Jugendclubs, in die Seniorenfreizeitstätten.“ Etwas schwierig sei es daher, die Familien zu erreichen.
Dort präsent, wo die Menschen sind
Bewährt hat sich indes die Präsenz von Fachämtern und Vertretern öffentlicher Institutionen bei den Kiezfesten. „Wir waren mit dem Stadtentwicklungsamt und dem Jugendamt ebenso vor Ort, wie mit der BVG oder den Wasserbetrieben“, sagt Stadträtin Birgit Monteiro (SPD). „Gerade diesen Kontakt und unmittelbaren Austausch schätzen die Leute.“
Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) berichtet, um welche Themen es bislang häufig ging: die Verkehrssituation im Bezirk, und da besonders den öffentlichen Nahverkehr. Dauerbrenner sind zudem die Ärzteversorgung und steigende Mieten. Seit einiger Zeit rücke aber auch das Problem Obdachlosigkeit immer mehr in den Fokus, so der Rathauschef.
Vom Bürgerimpuls zur Politik
Alle Anfragen, Kritiken und Anregungen fließen in eine Präsentation ein, die am Ende des Jahres gezeigt wird, wenn in allen Stadtteilen Gespräche stattfinden. Das zuständige Büro unterteilt die gesammelten Anliegen zudem: in solche, die der Bezirk sofort bearbeiten kann und jene, die an Senat, BVG oder andere Stellen weitergeleitet werden müssen. Die Formate selbst werden außerdem hinsichtlich ihrer Wirksamkeit geprüft und weiterentwickelt. Dann startet eine neue Runde.
„Die Stadtteildialoge sind ein Format, mit dem wir auch die Menschen ansprechen, die von sich aus nicht den Weg zum Bezirksamt suchen“, sagt Birgit Monteiro. „Wir haben so viele Rückmeldungen erhalten, die die Verwaltung nun in ihre Planungen einfließen lassen kann.“
Von insgesamt 56 Veranstaltungen im Rahmen der ersten Runde sind inzwischen 42 absolviert, am 21. August von 17 bis 20 Uhr ist der Abschlussabend für die Region Hohenschönhausen Süd – beim Christlichen Sozialwerk in der Landsberger Allee 225. Danach heißt es bis Ende November „Lichtenberg Mitte im Dialog“. Dort startet die Reihe mit einem Kiezfest für Jung und Alt am 24. August von 13 bis 19 Uhr in der Volkradpassage, Höhe Hausnummer 32. Es gibt ein buntes Kulturprogramm, von 14 bis 16.30 Uhr laden Bürgermeister und Stadträte zum Gespräch ein.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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