Kampf ums Zertifikat: Bezirk will weiterhin familiengerecht bleiben
Der Bezirk will Berlins erster familiengerechter Bezirk bleiben. Dafür müssen aber mehr Plätze in Kindergärten geschaffen werden.
Im Bezirk fehlen derzeit etwa 2100 Kitaplätze. Der tatsächliche Bedarf dürfte jedoch etwas geringer sein, weil sich viele Eltern in mehreren Kitas gleichzeitig anmelden. Wie Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) bei der letzten Bezirksverordnetenversammlung sagte, sollen noch in diesem Jahr über 900 neue Plätze entstehen.
Bisher machten 400 Eltern beim Jugendamt ihren Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz geltend. Gleichzeitig können 860 freie Kitaplätze im Bezirk nicht besetzt werden, weil mindestens 122 Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Deshalb hat Grunst die Versorgung mit Kita-Plätzen im Bezirk zur Chefsache erklärt. Lichtenberg möchte weiterhin ein familiengerechter Bezirk bleiben. Aus diesem Grund hat Bezirksbürgermeister Michael Grunst zusammen mit Beatrix Schwarze, der Geschäftsführerin des Vereins „Familiengerechte Kommune“, am 19. April im Rahmen der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung den Vertrag zur Bilanzierung des Audits „Familiengerechter Bezirk“ unterzeichnet.
Den Titel trägt der Bezirk seit 2015. Das Zertifikat läuft im Juni aus. innerhalb des Audits hat der Bezirk zusätzliche Mittel für den Kita-Ausbau und weitere Familienzentren zur Verfügung gestellt, ein Familienbüro als Auskunfts- und Vermittlungsstelle eröffnet, eine Freiwilligenagentur ins Leben gerufen und ein neues „Büro 55 +“ ausgeschrieben. Jetzt sollen die Ziele für die kommenden drei Jahre abgesteckt werden. „Familienfreundlichkeit ist für uns eine Investition in die Zukunft, die sich auszahlt“, sagt Bürgermeister Michael Grunst.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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