Fair handeln für Nachhaltigkeit
Lichtenberg bewirbt sich um den Titel „Fairtrade Town“

Lichtenberg will „Fairtrade Town“ werden – andere Berliner Bezirke tragen das Siegel bereits. Damit verbunden sind Schritte und Maßnahmen, zu denen sich das Bezirksamt gerade per Beschluss selbst verpflichtet hat.

Das Bezirksamt will den fairen Handel in Lichtenberg stärken, also immer mehr auf Produkte setzen, die nachweislich unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wurden. „Kommunen sind nah an den Menschen, die durch ihr Handeln Einfluss auf ein soziales und nachhaltiges Miteinander nehmen können“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Sei es durch faires Einkaufsverhalten oder ehrenamtliches Engagement, Nachhaltigkeitsthemen werden lokal umgesetzt. Hier hat die Verwaltung eine besondere Verantwortung, die wir gern wahrnehmen.“

Auf dem Weg zur Fairtrade Town hat das Bezirksamt zunächst eine Vorlage beschlossen. Darin heißt es, die kommunale Entwicklungspolitik wolle einen Beitrag zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele leisten, auf die sich die Vereinten Nationen im Jahr 2015 geeinigt haben. Diese sind etwa: die weltweite Armut überwinden, global Gerechtigkeit schaffen und ressourcenschonend wirtschaften. Eine Umstellung auf nachhaltige Produkte trage zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Länder bei, ohne die Menschenrechte außer Acht zu lassen. Fairer Handel schaffe faire Löhne, gerechtere Arbeitsbedingungen, er fördere soziale Projekte und zeichne sich durch die Qualität der Produkte aus. Deren Palette reicht von Kaffee, Tee und Gebäck über Baumwolle bis hin zu Teppichen, Blumen, Software.

Gemeinsam mit der Bevölkerung

Lichtenberg will sich nächstes Jahr um den Titel „Fairtrade Town“ bewerben. Dazu wird nun eine Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur gebildet, die unterschiedliche Aktivitäten koordiniert. Außerdem werden bei allen Sitzungen des Bezirksamtes, der Ausschüsse und im Büro des Bürgermeisters Produkte aus fairem Handel angeboten. Insgesamt muss der Bezirk fünf Kriterien erfüllen, um das Siegel zu erlangen.

Neben dem bereits gefassten Beschluss, dem Anbieten fairer Produkte und der Steuerungsgruppe, zählt dazu ein entsprechendes Angebot des Einzelhandels und der Gastronomie im Bezirk. Außerdem soll die Verwaltung die Zivilgesellschaft aktiv an der Kampagne beteiligen und Öffentlichkeitsarbeit dazu betreiben.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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