Martin Pätzold (CDU) ist Mitglied im Bundestag und "Einer von hier"

Martin Pätzold ist seit September 2013 Mitglied im Bundestag. | Foto: Wrobel
2Bilder
  • Martin Pätzold ist seit September 2013 Mitglied im Bundestag.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Mit gerade mal 29 Jahren zog Martin Pätzold (CDU) im September 2013 in den deutschen Bundestag ein; er ist damit der jüngste Berliner Abgeordnete. Sein politischer Alltag dreht sich nicht nur um die Sorgen der Lichtenberger, sondern auch um globalen Themen.

Ein kleines Modell vom Brandenburger Tor schmückt den fast leeren Schreibtisch. Davor steht ein großer Fernseher. "Der ist nicht zum Fußballgucken", sagt Martin Pätzold und wehrt damit die mögliche Frage lachend ab. "Hier sehe ich, wann ich zur Abstimmung rüber in die Sitzung muss."

Der Weg von seinem Büro in der Dorotheenstraße 93 zum Reichstag beträgt nur wenige hundert Meter. Die Zeit im Büro nutzt der CDU-Bundestagsabgeordnete, um sich auf die Ausschüsse vorzubereiten. Auf dem kniehohen Couchtisch auf der anderen Seite des Zimmers liegen dicke Aktenmappen. "Das ist alles Arbeit für die Ausschüsse." Martin Pätzold ist Mitglied in den Bundestags-Ausschüssen für "Arbeit und Soziales" sowie "Angelegenheiten der Europäischen Union". Die Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik sieht der 29-Jährige als sein Steckenpferd an. "Ich bin gut mit Zahlen", sagt er und nennt wie zum Beweis die Zahl seiner Besucher aus Lichtenberg: Über 500 führte er bereits durch den Bundestag und erklärte dabei die Arbeit des Hauses. "Für die meisten spielt Weltpolitik aber keine große Rolle", weiß Pätzold, der sich selbst "Einer von hier" nennt. So lautete jedenfalls der Slogan des Hohenschönhauseners im Wahlkampf 2013. Seine Partei holte damals 23,1 Prozent der Zweitstimmen, Pätzold zog über Platz 7 der CDU-Landesliste in den Bundestag ein. Kontrahentin Gesine Lötzsch von der Partei Die Linke errang mit 40,3 Prozent der Erststimmen das Direktmandat.

Als Bundestagsabgeordneter muss der in Moskau geborene Sohn eines deutschen Auslandskorrespondenten und einer Armenierin nun das Kunststück vollbringen, global zu denken und gleichzeitig die Nähe zu den Menschen in Lichtenberg zu wahren. Seine erste Rede im Vollplenum des Bundestags hielt Pätzold vor wenigen Tagen. "Es ging dabei um das soziale Abkommen mit einer südamerikanischen Republik", sagt Pätzold. Was das mit Lichtenberg zu tun habe? "Es geht um Renten, um die Sozialversicherung - Doppelversicherungen deutscher Arbeitnehmer werden dadurch verhindert", erläutert der Politiker, gibt aber zu, dass nicht jedes Thema einen konkreten Bezug zur Region hat, die er vertritt. "Eine weltoffene Sicht kann aber nie schaden. Es ist wichtig, Entwicklungen nicht nur kleinteilig zu sehen, sondern auch in ihren globalen Auswirkungen."

Politische Arbeit, das bedeute auch, neugierig zu bleiben und sich Wissen anzueignen, sagt Pätzold. Dazu gehöre nicht nur die Offenheit gegenüber anderen Ländern und Menschen. Noch immer besucht Pätzold jede Woche Lichtenberger Unternehmen, Vereine und Veranstaltungen: von der Notaufnahme des Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge über die Freiwillige Feuerwehr Falkenberg bis zur Benefiz-Veranstaltung des Barnim-Gymnasiums, an dem Pätzold selbst das Abitur ablegte.

Dass er seine politische Arbeit nun als Bundestagsabgeordneter fortführe, sei einer Teamarbeit zu verdanken, sagt Pätzold. Zuvor hatte der 29-Jährige zwei Jahre lang als Referent des Staatssekretärs für Soziales in Berlin, Dirk Gerstle, gearbeitet und wenige Monate auch in der Verlagsgeschäftsführung der Boulevard-Zeitung B.Z. Danach war aber erstmal die Promotion dran. "Darauf bin ich wirklich stolz", gesteht der Bundestagsabgeordnete. "Denn ein Mandat ist vergänglich".

Dennoch bleibt es sein großes Ziel, ein Direktmandat zu erlangen. Daran will Pätzold schon jetzt arbeiten, "dicke Bretter bohren", wie es im politischen Jargon heißt. Kurzfristige Erfolge holt sich Martin Pätzold dagegen beim Sport. Seit einiger Zeit kickt er beim FC Deutscher Bundestag. "Im April spiele ich gemeinsam mit Sozialdemokraten gegen die Fahrbereitschaft unseres Hauses", erzählt er und fügt selbstbewusst hinzu: "Ich schieße die Tore."

Karolina Wrobel / KW
Martin Pätzold ist seit September 2013 Mitglied im Bundestag. | Foto: Wrobel
Der Bundestagsabgeordnete Martin Pätzold in seinem Büro in der Dorotheenstraße. | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.738× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.414× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 2.034× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.408× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.305× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.