Mit Courage: Bürgermeister und Polizeidirektor danken engagierten Helfern
Menschen in Not zu helfen, ist nicht immer selbstverständlich. Viele sehen weg, haben Angst, oder stehen nur rum und gaffen. Aber es gibt auch Menschen, die zugreifen, wenn andere Hilfe brauchen.
Zu diesen „Helden des Alltags“ gehören fünf Lichtenberger, die am Freitag, 13. April, gemeinsam von der Polizei und dem Bürgermeister ausgezeichnet wurden. Durch ihr engagiertes Eingreifen haben sie ein größeres Unglück verhindert und andere Menschen gerettet. Bürgermeister Michael Grunst (Linke) zeichnete sie gemeinsam mit Polizeidirektor Dirk Würger von der Polizeidirektion 6 mit dem Lichtenberger Bezirkstaler für Zivilcourage aus.
Im Polizeibericht liest es sich sehr nüchtern. Zwei Lichtenberger kamen einem sehbehinderten Mann in der Straßenbahn zu Hilfe, als er von Rowdies angegriffen wurde. Im zweiten Fall verhinderte ein Wachschutzmitarbeiter den Selbstmord eines jungen Mannes. „Es ist schon das zweite Mal, dass wir Menschen ehren können, die Zivilcourage gezeigt haben“, sagte Polizeidirektor Dirk Würger. „Ich freue mich, dass ich diesen Helfern persönlich danken kann.“ Und er verwies darauf, dass in beiden Fällen Lichtenberger aktiv gehandelt haben. Die Polizei konnte die Täter schließlich festnehmen.
Fabian Meusel und Nadine Utrecht bekamen die Auszeichnung, weil sie am 25. Januar einem sehbehinderten Mann in der Straßenbahn halfen. Der Mann war von einem anderen bedrängt und gezwungen worden, aus der Bahn auszusteigen. Der 22-jährige Lichtenberger Fabian Meusel stellte sich schützend vor den Sehbehinderten und verhinderte mit seiner Freundin, dass der Angreifer weiter auf diesen einschlug. Der Täter wurde bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten, der Geschädigte konnte seinen Weg fortsetzen. „Offensichtlich hat das couragierte Einschreiten Schlimmeres zum Nachteil des Geschädigten verhindert“, erklärte Dirk Würger.
Auch in einem zweiten Fall konnte ein Mensch gerettet werden. Am 21. März wollte ein 23-jähriger russischer Staatsangehöriger sein Leben beenden. Er stand auf dem Dach des Parkhauses des Victoria-Centers und wollte springen. Der 41-jährige Martin Buggert, Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, konnte dies im letzten Moment verhindern. Er riss den lebensmüden Mann noch vom Geländer und hielt ihn am Boden fest.
Zwei Oberschüler, Yannis Glindemann und Jannick Böhm, hatten die Szene beobachtet. Sie eilten zu Hilfe und hielten den Mann fest, bis die Polizei kam. Lehrer der gegenüberliegenden Schule alarmierten Polizei und Feuerwehr. Der Wachdienstmitarbeiter und der 23-jährige Suizidgefährdete wurden anschließend im Krankenhaus versorgt.
„Durch das schnelle, uneigennützige und beherzte Einschreiten wurde eine Gefahr minimiert und letztlich ein Leben gerettet“, so Bezirksbürgermeister Michael Grunst. „Ich möchte mich mit dem Lichtenberger Bezirkstaler bei allen für ihre vorbildliche Mitmenschlichkeit, ihren tatkräftigen Einsatz und ihr couragiertes Handeln bedanken.“
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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