Stasi-Verdacht: Nur ein Verordneter zieht Konsequenz

Rainer Bosse (vorne) bei der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung. | Foto: Wrobel
  • Rainer Bosse (vorne) bei der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Vier Mitglieder der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) werden der Stasi-Mitarbeit bezichtigt. Nur einer von ihnen hat bisher reagiert.

Wie berichtet, hatte lediglich der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Rainer Bosse (Die Linke) bei der Sitzung am 11. Dezember die Vertrauensfrage gestellt.
Die Mehrheit der Verordneten stimmte für ihn, sodass er im Amt bleiben wird.

Die Überprüfung durch die "Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR" (BStU) hatte jedoch auch Akten über drei weitere Bezirksverordnete zutage gefördert. Die Bündnisgrünen, die diese Überprüfung auf den Weg gebracht hatten, wollen, dass zumindest zwei der Betroffenen Konsequenzen ziehen. Von Blaschka Brechel (SPD), die mit der Stasi zusammengearbeitet haben soll, fordern sie den Rücktritt aus dem BVV-Vorstand. Brechel war bei der jüngsten Sitzung nicht anwesend.

Einer der anderen Betroffenen ist Fraktionsmitglied der Partei Die Linke. Dieser Mann hatte als Lehrer in der DDR an einer Berufsschule Informationen über Schüler an die Stasi weitergegeben. Für die Grünen-Fraktion ist die Zusammenarbeit "eindeutig", sie verlangen die Mandatsniederlegung. Der Bezirksverordnete war zwar bei der BVV anwesend, äußerte sich jedoch nicht öffentlich. In einem Gespräch mit der Reporterin dieser Zeitung machte er deutlich, dass er keine Mandatsniederlegung anstrebe.

Bei einer Aussprache am Ende der Sitzung ergriff nur die CDU-Fraktion das Wort. "Von einem Schlussstrich kann keine Rede sein", so der Verordnete Ronald Schulz-Töpken. Er forderte, dass die Betroffenen "offen mit der Vergangenheit und mit den Beweggründen" umgehen sollten.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 272× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.