Tanz auf der Brache: Clubs wollen mehr Besucher anlocken
Die beiden Clubs haben bisher mit kleineren Veranstaltungen ihre Besucher angelockt. Bei der "Dreamland-Goa-Party" oder der "Amnesie- Happening-Party" konnten bis zu 400 Vergnügungswillige zu allerlei modernen Beats tanzen. Meist beginnen die Partys so spät am Abend, dass die älteren Anwohner der Frankfurter Allee Süd von den Besucherströmen gar nichts mitbekommen.
Das könnte anders werden, das fürchten jedenfalls einige Bezirksverordnete. Denn die Clubs streben nach mehr. Bisher waren die Veranstaltungen im Kosmonaut und Subland für etwa 400 Besucher ausgelegt und genehmigt worden. Jetzt sollen es bis zu 600 Leute mehr werden. Außerdem wollen die Betreiber die Öffnungszeiten ausdehnen, sodass die Tanzwütigen, wenn sie wollen, ein ganzes Wochenende durchmachen können.
Die Bezirksverordneten Dagmar Müller und Jürgen Hofmann (beide Die Linke) sehen diese Nutzungserweiterung kritisch. Bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für ökologische Stadtentwicklung äußerten sie die Befürchtung, dass die nachts zur und morgens aus der Tanzstätte pilgernden jungen Menschen den Weg durch die Victoriastadt und das Wohngebiet der Frankfurter Allee Süd nehmen und so für allerhand Ruhestörung und Müll sorgen würden.
Tatsächlich bedarf es für die nun geplanten 1000 Besucher einer Genehmigung des Bezirksamts. Fachlich gebe es jedoch keine Bedenken, informierte Klaus Güttler-Lindemann, Chef der Stadtplanung. "Das Gebiet am Wiesenweg liegt nicht im Wohngebiet, ist also ein unsensibler Bereich. Es ist eine Brache, die nur von wenigen Gewerbetreibenden genutzt wird", sagte er.
Unterstützung finden die Pläne auch beim Verein "Club Commission", ein Zusammenschluss vieler Berliner Veranstalter. Die Club Commission sei bemüht, Bedenken von Anwohnern gegenüber Clubs auszuräumen und Lösungen bei Konflikten zu finden, sagte deren Vorsitzende Olaf Müller bei der Ausschusssitzung.
Er versicherte, die Clubs am Wiesenweg hätten Gutachten zum Lärm- und Brandschutz erarbeiten lassen, die eine Nutzungserweiterung zuließen. "Über die befürchteten Besucherströme lässt sich sagen, dass die meisten Leute aus Richtung Ostkreuz kommen. Das dürfte auch so bleiben", so Müller. Das sei der kürzeste Weg zu den Clubs und er umgehe die Wohngebiete.
Trotz aller Argumente wollten die Bezirksverordneten keine Entscheidung treffen, sondern vertagten sie auf den 5. März, um mit beiden Antragsstellern über ihre Pläne zu sprechen. Zur Sitzung waren die Organisatoren des Clubs "Kosmonaut" erschienen, nicht jedoch die des "Subland".
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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