Neuer CDU-Stadtrat
Was Martin Schaefer in Sachen Schule, Sport, Umwelt, Verkehr und Öffentliche Ordnung vorhat
Das Bezirksamt Lichtenberg hat ein neues Mitglied. Vor wenigen Tagen übernahm der bisherige CDU-Bezirksverordnete Martin Schaefer den Posten seines Parteifreundes, des bis dato dienstältesten Berliner Stadtrats, Wilfried Nünthel. Während der sich in den Ruhestand verabschiedet hat, wartet auf den Nachfolger ein Berg Arbeit.
Natürlich gehe er seine neue Aufgabe mit Respekt an, sagt Martin Schaefer. „Vor allem habe ich aber richtig Bock darauf und bin froh, dass es nun endlich losgeht.“ Spätestens seit seiner Wahl zum Stadtrat Mitte Dezember habe er sich intensiv mit den künftigen Ämtern und Themenfeldern befasst, erzählt der 45-Jährige. Die Übergabe von seinem Vorgänger sei reibungslos verlaufen. „Wir hatten eine gute Kommunikation, alles war ganz entspannt und kollegial.“ Schaefer übernimmt mit dem Posten auch den Ressortzuschnitt von Wilfried Nünthel und ist nun für die Bereiche Schule, Sport, Öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr zuständig. Das sei schon anspruchsvoll, räumt der neue Stadtrat ein. „Zum Glück komme ich nicht ganz aus der kalten Küche und kenne den Bezirk gut.“
In der Tat wohnt Martin Schaefer seit 18 Jahren mit seiner Familie im Weitlingkiez. Seine Frau ist Hebamme, die drei Kinder im Alter zwischen zehn und 15 Jahren gingen im Viertel zur Grundschule. Dort leitete Schaefer sechs Jahre lang die Gesamtelternvertretung, außerdem engagierte er sich im „Forum Weitlingkiez“. Seit 2016 war er Mitglied der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Soziales. Er saß zudem in den BVV-Ausschüssen für Ökologische Stadtentwicklung und Mieterschutz, Integration sowie Jugendhilfe. Hauptberuflich war Schaefer, der 1974 in Gütersloh geboren wurde, unter anderem Pfarrer der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Lichtenberg und in den vergangenen Jahren Geschäftsführer der gemeinnützigen Kinder- und Jugendbildung GmbH blu:boks in Fennpfuhl.
Gut bestelltes Feld mit Fachleuten
Mit etlichen Themen seines neuen Jobs kennt er sich also aus, andere sind vergleichsweise Neuland. Einen Vorteil gegenüber seinem Vorgänger weiß er daher besonders zu schätzen. „Ich starte mit viel besseren Voraussetzungen.“ Während es damals so gut wie keine Amtsleiter gegeben habe, seien inzwischen alle Stellen mit Fachleuten besetzt, auf die er sich verlassen könne. „Die wissen, was sie tun. Ich bekomme ein gut bestelltes Feld - das beruhigt mich sehr.“
Aktuell ist Martin Schaefer noch dabei, unzählige Hände zu schütteln. Er möchte sich in all seinen Abteilungen vorstellen – von der Große-Leege-Straße bis nach Alt-Friedrichsfelde. Außerdem plant er, sowohl die Mitarbeiter des Straßen- und Grünflächenamtes als auch das Ordnungsamt bald bei der einen oder anderen Tour zu begleiten. Generell setzt er auf persönlichen Kontakt und viel Präsenz in den Kiezen. Das betrifft auch das Aufgabengebiet, dem er gerade Priorität einräumt. „Der Bereich Schule steht schon an vorderster Stelle. Es geht schließlich nicht nur um den Bau und die Sanierung von Schulgebäuden und Sporthallen, sondern auch um die Verständigung mit Eltern, Lehrern und Schulleitern, mit Vereinen und Anwohnern. Man kann gar nicht genug kommunizieren.“
Riesenverantwortung Grünflächenamt
Als weitere Schwerpunkte nennt Martin Schaefer die Themen Ordnung und Sauberkeit. Auch die Sanierung von Straßen zugunsten aller Verkehrsteilnehmer und die Pflege der Parks sei ihm wichtig. Das Straßen- und Grünflächenamt trage eine Riesenverantwortung. „Es fängt relativ klein bei der Spielplatzkommission an und reicht bis zu den großen, mitunter umstrittenen Straßenbauprojekten. Da kriege ich jetzt schon mal ab, was ich als Bezirksverordneter mit verzapft habe“, gesteht er. „Aber das ist auch gut – so funktioniert Demokratie eben.“
Nicht zuletzt liegt ihm das Thema Straßenbäume extrem am Herzen. Als neuer Umweltstadtrat hofft Schaefer dabei auch auf die Mithilfe der Lichtenberger. So kann er sich gut vorstellen, eine Baumkampagne anzukurbeln, um in viel größerem Stil als bisher Spenden und Baumpaten zu gewinnen. „Wir müssen alles daran setzen, die Bäume zu retten, die wir haben. Wir sind auf sie angewiesen.“
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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