Bärbel Olhagaray ist die neue Beauftragte für Integration in Lichtenberg
Frau Olhagaray, in Lichtenberg leben Menschen aus 145 Staaten. Welche Ziele und Aufgaben sind für Sie als Integrationsbeauftragte die wichtigsten?
Bärbel Olhagaray: Meine Aufgabe ist es, die Problemlagen der ausländischen Mitbürger, aber auch Probleme des Zusammenlebens in die Verwaltung des Bezirks zu tragen. Natürlich gehört da auch die Kommunikation mit den Trägern im Bezirk dazu.
Im Bezirk leben allein 6000 Vietnamesen. Wo kann der Austausch zwischen den Kulturen aus Ihrer Sicht noch verbessert werden?
Bärbel Olhagaray: Viele Vietnamesen sind gut integriert, das gilt besonders für die ehemaligen Vertragsarbeiter und ihre Kinder. Doch es gibt auch junge vietnamesische Asylbewerber aus Vietnam, die Hilfe bei der Bewältigung von persönlichen Problemen benötigen, unter Ihnen sind es besonders die jungen Mütter. Hier möchte ich durch den Einsatz der Berliner Integrationslotsen mehr erreichen. Mittels dieser ehrenamtlich tätigen Migranten sollen die Betroffenen besser zu den entsprechenden Hilfsangeboten geleitet werden.
Seit vergangenem Jahr werden im Bezirk vermehrt Flüchtlinge in Heimen untergebracht. Wie kann hier der Bezirk um Akzeptanz bei den Anwohnern werben?
Bärbel Olhagaray: Die verschiedenen Wohnheime in Lichtenberg sind gut in ihr Umfeld eingebettet. Dazu tragen auch viele Bürgerinitiativen und Träger bei, weshalb es keine größeren Konflikte zwischen der Bevölkerung und den Asylbewerbern gibt. Das muss weiter gefördert werden. Ich will die vorhandenen Netzwerke der Zivilgesellschaft mit den Heimbetreibern in einer eigenen Arbeitsgruppe zusammenbringen. Die Wohnheime sind ja nicht isoliert, sondern als Teil des Gemeinwesens zu betrachten.
Sie sind erst wenige Wochen im Amt - welche Herausforderung möchten Sie auf lange Sicht anpacken?
Bärbel Olhagaray: Integrationsarbeit sollte in der Verwaltung denselben Stellenwert haben wie gesundheitspolitische oder familienpolitische Themen. Jeder in der Verwaltung, ob Mitarbeiter im Bürgeramt oder Sachbearbeiter, sollte besser über das Leben der Migranten informiert sein.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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