Bezirksamt und Unternehmen schließen ein Bündnis für Wohnen
Lichtenberg. Immer mehr Menschen ziehen nach Lichtenberg. Doch mit nur noch knapp zwei Prozent Leerstand im Bezirk gibt es nicht genügend Wohnraum. Das Bündnis für Wohnen soll das ändern.
"Wir wollen das Experiment wagen und vereinbaren auch mit privaten Investoren ein Bündnis", sagte Bürgermeister Andreas Geisel (SPD). Am 12. Dezember unterzeichneten acht Partner eine Vereinbarung, die bezahlbares Wohnen im Bezirk ermöglichen soll. Der Initiative schlossen sich nicht nur die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Howoge und die beiden Genossenschaften Neues Berlin und WGLi an. Auch private Investoren vereinbarten, für bezahlbares Wohnen sorgen zu wollen. Darunter ist die Moritz Gruppe GmbH, die das Areal am Sportforum entwickeln will, die Investoren Ulrich und Lakomsi GbR sowie die NCC Deutschland GmbH.
Künftig sollen die Neubauprojekte der Bündnispartner auch zur Mietpreisdämpfung beitragen. Etwa zehn Prozent der Wohnungen sollen für ALG-II-Empfänger erschwinglich sein, weitere zwanzig Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete entsprechen. Auch der Bestand soll sozialverträglich gesichert werden.
Die Wohnungsgenossenschaften verpflichten sich im Rahmen des Bündnisses, Mieten auf maximal 15 Prozent in vier Jahren zu erhöhen und auch bei Modernisierungen nur bis zu neun Prozent der Kosten auf die Mieter umzulegen.
Ein Beispiel für andere
"Das ist beispielgebend. Lichtenberg leistet damit eine Pionierarbeit, die schon jetzt von anderen Bezirken aufgegriffen wird", meint auch der Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Ephraim Gothe (SPD). Das Bezirksamt will den Bündnispartnern bei der Suche nach geeigneten Grundstücken helfen, wo eine möglichst hohe Verdichtung zugelassen werden soll. Auch sollen Baugenehmigungen schneller erteilt werden.
Durch die Einsparvorgabe des Senats von über 300 Stellen im Bezirksamt könnte das allerdings schwierig werden. Baustaatssekretär Ephraim Gothe sicherte deshalb das notwendige Personal zu, das für die Schaffung von Planungsrecht erforderlich ist. "Das ist absolut notwendig."
Karolina Wrobel / KW
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