Bündnis geht mit Plakaten gegen rechtsextremen Stimmenfang vor

Bartosz Lotarewicz, Michael Grunst und Karin Halsch wollen gegen den Stimmenfang der rechten Parteien vorgehen. | Foto: Wrobel
  • Bartosz Lotarewicz, Michael Grunst und Karin Halsch wollen gegen den Stimmenfang der rechten Parteien vorgehen.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Auch rechtsextreme Parteien und Bewegungen beteiligen sich am Wahlkampf zur Bundestagswahl am 22. September. Gegen den rechten Stimmenfang richten sich demokratische Parteien im Bezirk.

"Keine Stimme den Nazis am 22. September" steht auf den Plakaten. Rund 150 davon werden derzeit aufgehängt. Ausgerufen wird der Appell vom Lichtenberger Bündnis für Demokratie und Toleranz, dem sich die Parteien Bündnis 90/Die Grünen Lichtenberg, die SPD Lichtenberg sowie Die Linke Lichtenberg anschließen. Sie wollen eine demokratische Streitkultur statt eines Wahlkampfs mit rechtspopulistischen Themen."Lichtenberg ist ein toleranter und weltoffener Bezirk. Hier gibt es seit Jahren Fortschritte im Kampf gegen den rechten Ungeist", sagt die Lichtenberger Abgeordnete Karin Halsch (SPD). "Trotzdem gibt es leider in einigen Kiezen noch immer rechtsextreme Tendenzen, zum Beispiel im Weitlingkiez." Auch Michael Grunst, Bezirksvorsitzender der Partei Die Linke in Lichtenberg, will mit der Plakataktion ein Zeichen setzen. "Die Linke unterstützt die Plakataktion des Bündnisses, weil wir denken, dass es wichtig ist, dass die Bürger zur Wahl gehen, demokratische Parteien wählen und somit den Rechtsextremisten keine Wahlchance geben. Eine wichtige Grundlage im Kampf gegen Rechtsextremismus im Bezirk Lichtenberg war bisher, dass alle demokratischen Parteien gegen Rassismus und Rechtsextremismus Flagge zeigten", erklärt Grunst.

Doch nicht alle demokratische Parteien, die sonst auch in der Bezirksverordnetenversammlung in Lichtenberg mit ihren Stimmen stets gegen die NPD angehen, nehmen an der Aktion teil. Weder die CDU Lichtenberg noch die Piraten Lichtenberg machen mit. "Die Nichtteilnahme der CDU an der Plakataktion befremdet mich, da gerade in Lichtenberg ein demokratischer Konsens gegen Nazis in der BVV besteht", kritisiert Grunst.

Die Abgeordnete Karin Halsch findet diese Zurückhaltung der Parteien "bedauerlich". "Es wäre wünschenswert gewesen, wenn die CDU Lichtenberg an diesem Punkt die allgemeine Linie ihrer Partei verlassen hätte."

Eine Nachfrage der Berliner Woche verwies der CDU-Kreisvorsitzende Martin Pätzold aus terminlichen Gründen an Pressesprecher Fabian Peter. Pätzold ist derzeit als Bundestagskandidat im Wahlkampf. Peter erklärte, der Vorstand sei mit dem dargestellten Motiv des Plakates nicht einverstanden. Darüber hinaus spreche sich die CDU nicht einseitig gegen rechtsextremistische Tendenzen aus, sondern stets auch gegen Linksextremismus.

Die Fraktion der Piraten Lichtenberg war die Plakataktion ebenfalls bekannt. Die Lichtenberger Piraten sind jedoch so sehr mit dem Wahlkampf ausgelastet, dass ihnen schlicht die "Manpower" fehlt. "Selbstverständlich sind wir als Piraten gegenüber dem Ansinnen der Plakataktion im Rahmen der Initiative des Netzwerks für Demokratie sehr positiv eingestellt", sagt Piraten-Lotse Dieter Röwert.

Weitere Infos zum Lichtenberger Bündnis für Demokratie und Toleranz gibt es unter im Internet unter www.lichtenbergerbuendnis.de.
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 298× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 256× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 643× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.218× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.