Das alte Gebäude soll ein soziales Wohnprojekt werden

Die alte Wache wird verkauft werden - die Kultwache-Initiatoren Norman Ludwig und Caroline Rosenthal (im Bild) hoffen auf den Zuschlag. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Die Initiative Kultwache Rathausstern hat Pläne für die alte Feuerwache in der Rathausstraße 12: Sie will dort soziales Wohnen ermöglichen, eine Kita und Ateliers schaffen.

"Wir wollen Kulturräume schaffen", sagt der 30-jährige Sozialwissenschaftler Norman Ludwig. Zusammen mit rund 30 Aktivisten der Initiative Rathausstern Lichtenberg will er die alte Polizeiwache übernehmen. Seit Februar dieses Jahres steht das Gebäude leer, es soll vom Liegenschaftsfonds an den meistbietenden Investor verkauft werden. Die Initiative Rathausstern fordert den Senat auf, hier mit einem Präzedenzfall ein Zeichen für eine Wende in der Liegenschaftspolitik zu setzen: Auch das Nutzungskonzept soll Verkaufskriterium werden, nicht allein der gebotene Preis. "Wir wollen dem Liegenschaftsfonds einen fairen Preis bieten", erklärt die Künstlerin und Rathausstern-Aktive Caroline Rosenthal. "Mit finanzstarken Investoren mitzubieten können wir uns aber nicht leisten." Auf rund 1,4 Millionen Euro schätzt die Initiative den Verkehrswert des Objektes. Es geht um ein Gebäude-Ensemble und rund 6000 Quadratmeter Gesamtgrundstücksfläche, attraktiv gelegen am Park Lichtenberg, in direkter Nähe zum S-Bahn-Ring und U-Bahn. "Wir wollen hier sozial vertretbares Wohnen schaffen. Die Bewohner werden sich in nachbarschaftliche Projekte und Kiezarbeit engagieren, wir planen eine Kita mit 46 Plätzen zu bauen, ein Kiezcafé und Ateliers zu schaffen", zählt Rosenthal auf.

Möglich wird der Kauf durch die Beteiligung des Häuserprojekt-Zusammenschlusses "Mietshäuser Syndikat" und der zukünftigen Gründung einer GmbH. "Wir sind deshalb ganz optimistisch, die nötigen Kredite zu bekommen", erklärt Rosenthal. Insgesamt wäre ein Investitionsvolumen von 4,6 Millionen Euro notwendig, um die Wache zu kaufen, instand zu setzen und ein zusätzliches Kitagebäude zu bauen. Rund 100 Menschen sollen hier zur Miete wohnen, bei einem Preis von fünf bis sieben Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. "Es geht aber nicht um Billigmieten, sondern um gesellschaftliches Engagement", bekräftigt Rosenthal.

Immobilienstadtrat Andreas Prüfer (Die Linke) unterstützt das Projekt und will sich am 17. Oktober auch in dem dann tagenden Steuerungsausschuss des Senats dafür einsetzen. "Ich werde darauf drängen, diesen Interessenten ernsthaft zu prüfen, bevor der Liegenschaftsfonds in das Bieterverfahren einsteigt."

Das Konzept findet auch der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU) unterstützenswert. Das Anliegen der Projektinitiatoren, preiswertes und soziales Wohnen zu schaffen liegt demnach nah an den bezirklichen Interessen. "Noch muss die Initiative aber die wirtschaftliche Belastbarkeit ihres Konzeptes nachweisen", erklärt Prüfer.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter www.rathausstern-lichtenberg.de.
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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