Grüne fordern Gedenken

Lichtenberg. Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg fordert in einem Antrag, Einzelschicksale von Sinti und Roma aufzuarbeiten, die während der Zeit des Nationalsozialismus innerhalb der Grenzen des heutigen Bezirks Lichtenberg gelebt haben. Einzelne Anhaltspunkte deuteten darauf hin, dass die Lichtenberger Verwaltung mit den Repressionen und der Gewalt gegenüber dieser Bevölkerungsgruppe zu tun hatte, heißt es in der Begründung des Antrags. So galt in Lichtenberg die 1906 in Preußen eingeführte "Anweisung zur Bekämpfung des Zigeunerwesens". Zudem gehörte das Grundstück, auf dem das Zwangslager für Sinti und Roma in Berlin-Marzahn 1936 errichtet wurde, damals zum Verwaltungsbezirk Lichtenberg. Ein weiterer Hinweis: Der Boxer Sinto Johann Wilhelm Trollmann wurde 1935 im städtischen Arbeitshaus Rummelsburg eingesperrt und zwangssterilisiert. Die Grünen schlagen vor, Ergebnisse der Recherche in einer Ausstellung im Museum Lichtenberg zu dokumentieren und der Sinti und Roma zu gedenken. Eine Form dieses Gedenkens könnten Stolpersteine sein. Die Bezirksverordnetenversammlung behandelt den Antrag am 19. Juni in ihrer Sitzung in der Max-Taut-Aula in der Fischerstraße. Beginn ist um 17 Uhr.

Karolina Wrobel / KW
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Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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