Kultur entdecken in der 5. Langen Nacht der Bilder

Die Malerin Alexandra Badt zeigt im Kunstkollektiv HB55 zur Langen Nacht der Bilder großformatige Gemälde, die von Sternennebeln inspiriert sind. | Foto: Wrobel
  • Die Malerin Alexandra Badt zeigt im Kunstkollektiv HB55 zur Langen Nacht der Bilder großformatige Gemälde, die von Sternennebeln inspiriert sind.
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Lichtenberg. Der kulturelle Höhepunkt des Jahres findet zur Nachtzeit statt: Am 15. und 16. September gibt es bei der 5. Langen Nacht der Bilder über 100 Ausstellungen an ebenso vielen Orten zu entdecken.

Vor vier Jahren siedelten sich in der ehemaligen Margarinefabrik in der Herzbergstraße 55 einige Künstler an. Bis heute ist der Standort des Kunstkollektivs "HB55" aber weitestgehend unbekannt. Dabei gibt es dort neben zahlreichen Ateliers und Werkstätten zwei Ausstellungshallen, die Gelegenheit zur Präsentation bieten. Wie etwa der jungen Malerin Alexandra Badt, die an der Universität der Künste in Berlin bei Georg Baselitz, Daniel Richter und Valerie Favre studierte.

Eine neue Szene

Oder dem Autodidakten und Bildhauer Heiko Greb, der in seinen Holzskulpturen den Umgang der Gesellschaft mit der Genetik ausdrückt. Billige Mieten und das baufällige, aber aparte Gebäude zogen die Künstler an. "Die Kunstszene in Mitte verliert ihre Aufbruchstimmung. Hier gibt es das noch", sagt Greb. Dass dort ein Kunststandort entstand, ist der Finanzkrise zu verdanken. Die teure denkmalschutzgerechte Sanierung konnten sich die Eigentümer nicht leisten, und so zogen die Künstler als Zwischennutzer auf das ehemalige Industrieareal. "Wir möchten uns mit der Beteiligung an der Langen Nacht der Bilder auf die Landkarte der Kunstszene schreiben", so der Bildhauer Greb. Seine Werke sind bei der Langen Nacht im Rahmen der großen Gruppenwerkschau zusammen mit Werken zehn anderer Künstler zu sehen. Zudem öffnen die 80 dort arbeitenden Künstler am Sonnabend von 15 bis 1 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr ihre Werkstätten.

Zum fünften Mal findet die Lange Nacht der Bilder in Lichtenberg und Friedrichshain statt. Sie zählt zu den kulturellen bezirklichen Höhepunkten des Jahres. Am 15. September wird die Lange Nacht um 17 Uhr in der Herzbergstraße 55 eröffnet. An mehr als hundert Orten präsentieren sich über 1000 Künstler. Sechs Touren durch die einzelnen Stadtgebiete in Lichtenberg und zwei Touren in Friedrichshain sollen die Entdeckung bislang unbekannter Orte und Künstler erleichtern.

Mit dabei ist etwa das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge: Eine Nachtführung zur Kunst im Park, wo 13 namhafte Künstler vertreten sind und deren Werke durch den Lichtkünstler Harm Bremer illuminiert in den Fokus gerückt werden, zählen zu den Besonderheiten.

Literarische Werke

Die Essenz literarischer Werke deutscher Literaturnobelpreisträger sind indes im Museum Kesselhaus auf dem Krankenhausgelände in der Herzbergstraße 79 zu entdecken.

Der Maler André Kiehtreiber und die Teilnehmer aus einem Kunstwettbewerb zeigen von der Literatur inspirierte Arbeiten. Zu einem Besuch lädt auch das Kulturhaus Karlshorst im Rahmen der Langen Nacht am 15. September von 13 bis 22 Uhr ein. Zu sehen gibt es die Bilder des pakistanischen Fotografen Hameed Moinuddin in der Galerie.

Die Programmhefte zur 5. Langen Nacht der Bilder liegen an den Veranstaltungsorten aus, der Eintritt ist frei. Mehr Infos: www.kulturring.org.
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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