Lichtenberg beteiligt sich an "Gewalt kommt nicht in die Tüte"

Die beiden Fraktionsvorsitzenden der Lichtenberger Grünen, Camilla Schuler und Bartosz Lotarewicz verkauften am Aktionstag Brötchen. | Foto: pv
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Alt-Hohenschönhausen. "Ich hatte den Eindruck, die Menschen freuen sich, dass dieses Thema offen angesprochen wird." So das Fazit der Grünen-Politikerin Camilla Schuler zum Aktionstag "Nein zu Gewalt an Frauen" in der vergangenen Woche. Am internationalen Tag beteiligte sich auch das Bezirksamt Lichtenberg.

Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und ihr Co-Vorsitzender Bartosz Lotarewicz haben in der Kaiser’s Backstop-Filiale in der Genslerstraße ehrenamtlich Brötchen verkauft. Die Backwaren steckten sie in Bäckertüten der Supermarktkette, die aber eine Besonderheit aufwiesen: Sie trugen die Aufschrift "Gewalt kommt nicht in die Tüte" und wiesen auf das bundesweite "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen" mit der Rufnummer: 08 00/011 60 16 hin.

"Toll, endlich" oder "Frauen müssen Unterstützung erfahren" - die Reaktionen der Kunden seien durchweg positiv gewesen, sagt Camilla Schuler. "Wir müssen betroffenen Frauen Mut machen, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen und sich nicht zu verstecken. Qualifizierte Unterstützung ist hier gefragt und muss gefördert werden", so die Politikerin. Bartosz Lotarewicz ergänzt: "Häusliche Gewalt zerstört nicht nur Menschen, sondern auch Familien. Gewalt an Frauen ist kein Kavaliersdelikt und muss gesellschaftlich geächtet werden."

In Berlin wurden im vergangenen Jahr 15.797 Fälle häuslicher Gewalt registriert. 62 Prozent der Opfer sind Mädchen und Frauen. Unterstützung erhielten die Grünen von der CDU in Lichtenberg. "Die Aufgabe der Politik liegt darin, den Opfern nicht länger zuzumuten, selbst für ihren Schutz zu sorgen und dabei auch den Verlust der vertrauten Wohnung und Umgebung in Kauf nehmen zu müssen. Den Tätern muss deutlich gezeigt werden, dass Gewalt gegen Frauen nicht toleriert, sondern bestraft wird", sagt Gregor Hoffmann. Der CDU-Fraktionsvorsitzende verweist darauf, dass Frauen keineswegs nur in sozialen Brennpunkten von ihrem männlichen Partner geschlagen, vergewaltigt, beschimpft oder gedemütigt würden. Auch Frauen in mittleren und hohen Bildungs- und Sozialschichten würden Opfer von Gewalt.

Hintergrund des Aktionstags ist die Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von drei Frauen im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des ehemaligen Diktators Trujillo. Seit dem 25. November 1981 wird weltweit durch verschiedene Aktionen zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Kinder aufgerufen.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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