Das war 2019 in Lichtenberg
Medienrummel, Baugeschehen und ein böser Brief

Von Protesten begleitet wird im April die Abstimmung der Bezirksverordnetenversammlung über den Bebauungsplan für die Rummelsburger Bucht. | Foto: Berit Müller
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  • Von Protesten begleitet wird im April die Abstimmung der Bezirksverordnetenversammlung über den Bebauungsplan für die Rummelsburger Bucht.
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Traditionell blicken wir am Ende des Jahres auf besondere Ereignisse und Nachrichten der vergangenen zwölf Monate zurück. Was war los in Lichtenberg? Eine Übersicht – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Januar

Für den ersten öffentlich zugänglichen Audiorundgang in Lichtenberg sorgt der Förderverein Obersee & Orankesee (FOO). Mit seinem Projekt „Hörenschönhausen“ gibt es nun 20 Hörstationen im Zwei-Seen-Kiez. Sie informieren über Kunst, Kiezgeschichte(n) und Co.

Das am 1. Dezember geborene Eisbärchen im Tierpark öffnet zum ersten Mal seine Äugelein. Tierpfleger und Kuratoren zeigen sich vorsichtig optimistisch, dass der Eisbären-Nachwuchs diesmal überlebt.

Das nächste Riesenbauprojekt in der Treskowallee steht an. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erneuern in der Karlshorster Magistrale die Tramgleise und informieren in einer gut besuchten Versammlung über das Vorhaben. Die Arbeiten sollen bis zum Sommer 2021 dauern.

Februar

Der Aufsichtsrat der Wohnungsbaugesellschaft Howoge bestellt Ulrich Schiller zum neuen Geschäftsführer. Schiller folgt auf Stefanie Frensch, die nach acht Jahren als Geschäftsführerin der Howoge ausscheidet.

Das Affenhaus im Tierpark ist fertig umgebaut. Das Modernisierungsprojekt kostete rund 620 000 Euro und hat die Lebensbedingungen für die Primaten deutlich verbessert.

Neues Landschaftsschutzgebiet

Der Landschaftspark Herzberge hat einen neuen Status. Der größte Teil des grünen Areals ist zum Landschaftsschutzgebiet (LSG) erklärt worden – das zweite im Bezirk nach den Falkenberger Krugwiesen.

Gesund und gut genährt präsentiert sich das Eisbären-Baby bei seiner ersten tierärztlichen Untersuchung. Dabei ermitteln die Veterinäre das Geschlecht des Jungtiers. Es ist ein Mädchen!

März

Die „Nacht der Politik“ lädt traditionell ins Rathaus an der Möllendorffstraße ein. Dort bietet sich die Gelegenheit, das Bezirksamt und die Verwaltung näher kennenzulernen. Auch Unterhaltung steht auf dem Programm.

An die Märzkämpfe von 1919 erinnert anlässlich des 100. Jahrestages das Bezirksmuseum mit seiner Ausstellung „Schießbefehl für Lichtenberg“.

Das Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium am Römerweg kann endlich die Übergabe seiner neuen Schulsporthalle feiern. Der Ersatz für die 2013 abgebrannte Turnstätte sollte eigentlich längst fertig sein und ist mit über sechs Millionen Euro viel teurer als geplant.

Kunst am Nöldnerplatz

Am 13. März gründet sich der Freundeskreis BLO-Ateliers. Der Zusammenschluss von Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Politik will die Arbeit der Ateliers am S-Bahnhof Nöldnerplatz unterstützen, fördern und bekannter machen.

April

Mit großem Brimborium wird die kleine Eisbärin im Tierpark am 2. April auf den Namen Hertha getauft.

Für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement erhält die Direktorin des Abacus-Hotels am Tierpark, Karen Friedel, die Ehrenurkunde des Bezirks Lichtenberg.

Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) platzt der Kragen. Er schreibt einen bösen Brief an den schwedischen Immobilienkonzern Akelius, weil der Vermieter eine 46-Quadratmeter-Wohnung in der Egmontstraße für eine Kaltmiete von 800 Euro anbietet.

Die Bezirksverordneten von Lichtenberg stimmen am 29. April in einer Sondersitzung in der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) mehrheitlich für den Bebauungsplan Ostkreuz – und damit auch für das geplante Großaquarium. Das Votum wird von heftigen Protesten begleitet.

Mai

Die 2017 gegründete Grundschule in der Bernhard-Bästlein-Straße 56 bekommt einen richtigen Namen. Sie heißt nun Hans-Rosenthal-Grundschule, nach dem Berliner Rundfunk- und Fernsehmoderator, der zu Mauerzeiten die Menschen in Ost und West begeisterte.

Der Haushaltsausschuss des Bundestags beschließt, 450 000 Euro für die weitere Sanierung des Bürgerschlosses Hohenschönhausen bereitzustellen.

An der Konrad-Wolf-Straße 11 läuft alles nach Plan, dort findet nach wenigen Monaten Bauzeit das Richtfest für eine neue Grundschule aus Holzmodulen statt – ein Modellprojekt der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Schon im Spätsommer wird die Schule fertig sein.

Aufstieg für Lichtenberg 47

In einer umkämpften Partie sichern sich die Fußballer von Lichtenberg 47 am 18. Mai in der Howoge-Arena Hans Zoschke den Aufstieg in die vierte Liga.

Juni

Der Kaskelkiez zählt zu den am stärksten von den Unwettern Mitte Juni betroffenen Gebieten in ganz Berlin. Starkregen setzt Straßen und Keller unter Wasser, geparkte Autos werden fortgespült. Das Bezirksamt richtete eine Notfallhotline ein.

Die große Sport- und Wettkampfhalle am Anton-Saefkow-Platz ist nach mehrjähriger Sanierung fertig und wird mit einer Einweihungsfeier eröffnet.

Das Ordnungsamt teilt mit, ab sofort strenger gegen wildes Grillen in den Lichtenberger Parks vorzugehen. Von nun an drohen happige Bußgelder.

Am Sana Klinikum wird nach zwei Jahren Bauzeit planmäßig ein 35 Millionen Euro teurer Neubau für die Geriatrie und Palliativmedizin eröffnet.

Der Stiftungsrat der Gedenkstätte Hohenschönhausen benennt den Nachfolger von Hubertus Knabe. Neuer Leiter wird Helge Heidemeyer. Er wird die Stelle im Herbst antreten.

Juli

Am 1. Juli schließen die Gesellschaft für StadtEntwicklung als Treuhänderin des Landes Berlin und die Eigentümer des Rockhauses, die Buchberger Straße 6 GmbH, einen Mietvertrag für das Probengebäude. Damit ist die Zukunft des Hauses gesichert.

Erster Vorkauf

Zum ersten Mal macht der Bezirk Lichtenberg von seinem Vorverkaufsrecht für eine Immobilie Gebrauch. Das ist möglich, weil das zum Verkauf angebotene Haus in der Irenenstraße im Weitlingkiez und damit im Milieuschutzgebiet steht. Die Howoge erwirbt das Gebäude.

August

Mit einem Lichtenberg-Tag beginnt am 4. August die Weltmeisterschaft der Islandpferde auf der Trabrennbahn in Karlshorst. Eine Woche lang messen sich an der Treskowallee 200 Pferd-Reiter-Gespanne aus 18 Nationen, die Wettkämpfe begleitet ein Volksfest.

Die Berliner Tiertafel öffnet am 10. August ihr neues Domizil in der Wustrower Straße 18, gegenüber dem Linden-Center. Die Räume gehören der Berliner Immobilienmanagement GmbH, der Mietvertrag läuft zunächst über drei Jahre.

Das Bezirksamt gibt auf Initiative des Integrationsbeirats eine neue Broschüre für Eltern heraus. Sie heißt „Schule. Wege und Mehr.“ Und informiert auf rund 50 Seiten über Kitabesuch, Bildungswege, Rechte und Pflichten im Schulalltag. Erschienen ist sie in acht Sprachen.

Das Sana Klinikum begrüßt das 2000. Baby in diesem Jahr. Die kleine Ella erblickt dort am 16. August um 2.52 das Licht der Welt, 3480 Gramm schwer und 53 Zentimeter groß.

September

„Eine Frage der Haltung“ heißt ein neues Riesenwandbild in der Straße Am Tierpark. Das Künstlerduo Zebu hat es im Auftrag der Howoge geschaffen und mit dem Giebelschmuck ein Statement für den Artenschutz gesetzt.

Das Strandbad Orankesee feiert doppelt: 90. Geburtstag und traditionelles Seenfest.

Volkshochschule wird 100

Mit der ersten Langen Nacht begehen die Volkshochschulen bundesweit ihren 100. Geburtstag. Auch die Lichtenberger Margarete-Steffin-VHS ist am 20. September mit von der Partie.

Der Verein Les Le Fam öffnet einen Treffpunkt in der Dolgenseestraße 21. Dort wird er Angebote entwickeln, die für Lesben, Regenbogenfamilien und die queere Community offen sind.

Am 25. September wird das Lichtenberger Unternehmen des Jahres gekürt. Die Firma Ökotopia kann sich dank ihres klimapolitischen Engagements gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Oktober

Das Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße schließt zum Zwecke einer Runderneuerung seine Dauerausstellung. Bis zum Sommer 2020 soll die bezirkshistorische Sammlung und Ausstellung für die Zukunft flott gemacht werden.

In der BVV kommt es zu einem Eklat zwischen den Fraktionen Die Linke und SPD. Es geht um den B-Plan für die Parkstadt. Die Linke lehnt ihn ab, weil die Staffelgeschosse für den Anteil von Sozialwohnungen nicht angerechnet werden.

Eine Punktlandung legt das Inklusive Pferdesport- und Reittherapiezentrum Karlshorst hin. Auf den Tag genau ein Jahr nach dem Richtfest findet am 25. Oktober auf dem Gelände an der Trabrennbahn die Eröffnung statt. Damit kann das bundesweit größte Zentrum tiergestützter Therapie mit dem Pferd auf über 100 000 Quadratmetern seine Arbeit aufnehmen.

November

Zum 17. Mal findet in der Hochschule für Technik und Wirtschaft die Kinder Universität Lichtenberg statt. Auch Vorlesungen bietet das Wissenserlebnis für kleine Leute.

In der Waldowallee 15 wird eine Gedenktafel für den Schöpfer der Comic-Helden Digedags eingeweiht. Hannes Hegen lebte und arbeitete dort einst.

Bucht für alle

Mit 28 216 gültigen Unterschriften ist die Volksinitiative „Bucht für Alle“ erfolgreich. Die Initiatoren kritisieren die Pläne für die Rummelsburger Bucht, insbesondere das Aquariumprojekt Coral World. Nun muss sich das Abgeordnetenhaus mit der Petition befassen.

In der BVV wird doch noch die Planreife für die Parkstadt beschlossen, die Linksfraktion lenkt ein. Damit kann der Investor Bonava am Blockdammweg loslegen.

Zum ersten Mal findet „Weihnachten im Tierpark“ statt – mit Eisbahn, Lichtkunst, Budenzauber und mehr.

Dezember

Eisbärmädchen Hertha feiert den ersten Geburtstag. Aus dem zerbrechlichen Winzling vom Anfang des Jahres ist ein kräftiges Jungtier geworden.

Die Oskar Freiwilligenagentur eröffnet ein zweites Büro in Alt-Hohenschönhausen. Die Anlaufstelle für alle Fragen rund ums ehrenamtliche Engagement hat sich damit erfolgreich im Bezirk etabliert.

Lichtenberg hat es erneut schwarz auf weiß: Der Bezirk darf sich offiziell „familiengerechte Kommune“ nennen, als einziger Stadtteil in Berlin. Das Zertifikat bekommt Lichtenberg zum zweiten Mal nach 2015.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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