Piraten wollen Anliegen der Bürger prüfen und zur Diskussion bringen

Yannick Meyer ist Fraktionsvorsitzender der Piraten in der Bezirksverordnetenversammlung. | Foto: Wrobel
  • Yannick Meyer ist Fraktionsvorsitzender der Piraten in der Bezirksverordnetenversammlung.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Für mehr Mitbestimmung in der Bezirksverordnetenversammlung will die Fraktion der Piraten sorgen. Jeder Bürger kann durch die Fraktion einen Antrag, den sogenannten Open-Antrag, einbringen. Wie das geht, erklärt der Vorsitzende Yannick Meyer im Gespräch mit Berliner-Woche-Reporterin Karolina Wrobel.

Herr Meyer, Sie wollen Bürger dazu anregen, Anträge in die BVV einzubringen. Wie funktioniert das Open-Antrag-Verfahren?

Yannick Meyer: Auf der Internetseite www.openantrag.fraktion-piraten-lichtenberg.de befindet sich ein einfaches Webformular, mit dem Ideen für den Bezirk an uns übermittelt werden können. Anträge, die die Fraktion auf diesem Wege erreichen, werden zunächst von uns geprüft und gegebenenfalls übernommen. Wir formulieren daraus dann einen Antrag für die Bezirksverordnetenversammlung und bringen ihn ein. Auf der oben genannten Seite kommunizieren wir, wie wir mit dem Antrag umgehen und wie der aktuelle Stand dazu in der Bezirksverordnetenversammlung ist. Außerdem kann über eine Kommentarfunktion mit uns und anderen Interessierten diskutiert werden.

Sie übernehmen die Vorschläge nicht vorbehaltlos, sondern wählen also aus. Nach welchen Kriterien?

Yannick Meyer: Die Anträge müssen selbstverständlich einen Bezug zum Bezirk haben und in der BVV grundsätzlich umsetzbar sein. Anliegen müssen natürlich nicht wie aus einem Piratenprogramm abgeschrieben wirken, sollten aber mit den Grundsätzen der Piratenpartei vereinbar sein. Die Ideen müssen jedoch noch nicht perfekt ausformuliert sein. Wenn wir uns entscheiden, einen Antrag einzubringen, dann werden wir diesen vorher auch entsprechend überarbeiten.

Welchen zusätzlichen Nutzen bringt die Mitbestimmung durch einen solchen Open-Antrag? In jeder BVV-Sitzung gibt es ja eine Bürgersprechstunde. Und die Bürger können selbst einen Bürgerantrag per Unterschriftenlisten einbringen.

Yannick Meyer: Über 1000 Unterschriften zu sammeln stellt eine nennenswerte Hürde dar, die für viele nicht zu überwinden ist. Dass es bisher in Lichtenberg nur einen Einwohnerantrag gegeben hat zeigt, dass das Angebot entweder nicht ausreichend attraktiv scheint oder der Aufwand einfach zu hoch ist. Open-Antrag bietet die Möglichkeit, sich unmittelbar ohne Quorum einzubringen und ein schnelles Feedback von der Fraktion zu erhalten. Die Einwohnerfragestunde ist zeitlich eingeschränkt und dient eher kurzen, konkreten Nachfragen, nicht der inhaltlichen Debatte oder dem Stellen von Anträgen.

Bisher wurden zwei Vorschläge für einen Open-Antrag gemacht. Beide lehnte Fraktion ab, weil sie die kommunale Kompetenz überschritten. Befürchten Sie nicht, Ihre Fraktion mit solchen Vorschlägen zu überfrachten?

Yannick Meyer: Wir wollen niedrigschwellige Angebote für mehr politische Partizipation schaffen. Die Tatsache, dass es dabei auch mal zu Anträgen kommt, die nicht im Rahmen unserer Möglichkeiten liegen, nehmen wir dabei gerne in Kauf.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 290× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 421× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 144× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 282× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.