Projekt bietet Mädchen Orientierung für die Berufswahl

Ausbildungsleiter Christian Kahmann mit Senatorin Dilek Kolat (mitte) und Luanna Hess. | Foto: Wrobel
  • Ausbildungsleiter Christian Kahmann mit Senatorin Dilek Kolat (mitte) und Luanna Hess.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Manche Mädchen wissen nicht, welchen Berufsweg sie nach dem Abitur oder Mittleren Schulabschluss einschlagen wollen. Das Projekt "EnterTechnik" bietet ihnen Orientierung und zeigt Möglichkeiten auf.

"Eigentlich wollte ich ja nach meinem Mittleren Schulabschluss Zahntechnikerin werden", sagt die 18-jährige Tabatha Leitzke. "Das hat nicht geklappt, deshalb musste ich mich nach einem anderen Ausbildungsplatz umschauen." Ende Juni unterschreibt sie nun bei der Berliner S-Bahn ihren Ausbildungsvertrag. "Ich werde Lokführerin, das ist mein Traumberuf", weiß sie inzwischen. Auch die Abiturientin Luanna Hess sagt, sie habe "richtig Lust auf die Ausbildung." Als Elektronikerin für Automatisierungstechnik möchte sie in naher Zukunft ihren Berufsweg bei den Berliner Wasserbetrieben beginnen.

Beide Mädchen haben an der Initiative "EnterTechnik" teilgenommen und auf diesem Weg ihren Traumberuf gefunden. Innerhalb von zwölf Monaten absolvierten sie sechs Praktika in technologisch ausgerichteten Berliner Unternehmen und haben Berufe wie Mechatroniker, Mikrotechnologe oder Fachinformatiker kennen gelernt - Berufe, die noch immer von sehr wenigen Frauen ausgeübt werden.

Genau das will das Projekt "EnterTechnik" ändern, das ähnlich dem Freiwilligen Sozialen Jahr oder dem Freiwilligen Ökologischen Jahr zunächst eine Orientierung für den Berufsweg bietet. "Viele Berliner Unternehmen beklagen einen Fachkräftemangel", sagt die Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat (SPD). "Gerade unter den Schulabgängerinnen gibt es da genug Potenzial. Der Anteil von Frauen in technisch-gewerblichen Berufen muss steigen."

Die Senatorin ist Schirmherrin der Initiative "EnterTechnik". Am 10. Juni besuchte sie das Ausbildungszentrum der Berliner Wasserbetriebe in der Fischerstraße 29. Das Unternehmen bietet dort 16 Ausbildungsberufe an. Mädchen mit Mittlerem Schulabschluss oder Abitur können dort Industriemechanikerin oder IT-Systemelektronikerin werden.

Im Rahmen von "EnterTechnik" haben in den vergangenen Monaten rund 20 junge Frauen einen Einblick in diese Arbeitsfelder bekomme, darunter auch Luanna Hess. In den Werkstätten des Ausbildungszentrums lernte sie die unterschiedlichen Ausbildungsmodule kennen: vom Schweißen bis zur Arbeit an der computergesteuerten Drehmaschine. "Ich war an allen Stationen, habe gelötet, gefeilt, gebohrt, gefräst", erzählt sie. Die Kreuzbergerin beginnt nun eine dreijährige Ausbildung zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik. Sie wird künftig dafür sorgen, dass Maschinen-Anlagen nach einem ganz bestimmten Programm arbeiten. "Das ist zum Beispiel für die Abläufe im Klärwerk wichtig."

Weil sie nie Berührungsängste hatte, wenn es um Technik ging, habe sie den Vorschlag des Berufsberaters, etwas Kaufmännisches zu lernen, abgelehnt, sagt Luanna Hess. "Ich will den Berufsweg, den ich jetzt eingeschlagen habe, weitergehen und so gut wie möglich sein." Der Einblick ins Unternehmen zeigte ihr, welche Aufstiegschancen es bei den Berliner Wasserbetrieben gibt. "Diese Chancen will ich nutzen."

Im September beginnt ein neues "Freiwilliges Technisches Jahr", Bewerbungen werden noch bis zum 15. Juli entgegen genommen.

Weiterführende Informationen dazu gibt es im Netz unter www.entertechnik.de.
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 154× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 431× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 810× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.