Silke Konschak bereitet sich auf die Lange Nacht der Bilder vor
Im Raum liegen Grafiken, Skizzen, Ölbilder und X-Rays. Es ist kaum Platz. Große Leinwände versperren die Sicht. Doppelte Zeichnungsschränke bergen Schätze an Arbeiten im Siebdruck und Tiefdruck. Seit gut fünf Jahren hat sie ihre künstlerische Heimat in der Gudrunstraße 1 in Lichtenberg gefunden, seit 17 Jahren arbeitet sie als freischaffende Malerin. Ihre Wiege stand in Dresden. Schon als Kind beschäftigte sie sich mit Malerei, besuchte Zirkel und Arbeitsgemeinschaften in der Schule, später in der Kunsthochschule. Doch zunächst studierte sie nicht Malerei oder Grafik, sondern Maschinenbau.
Nach Berlin kam sie 1988 als Ingenieur für Kraftwerksanlagen. Sie suchte damals nach einem Künstler, der eine gute Keramikausbildung macht. So landete sie beim Meister des Fachs Siegfried Müller in Mahlsdorf. "Das war damals ein Treffpunkt der Kunstszene", sagt Silke Konschak, "und ich habe viel gelernt." Schließlich arbeitete sie in Bibliotheken in Lichtenberg, illustrierte Bücher, arbeitete an der Kunstzeitschrift "Herzattacke" mit. 1996 wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit.
In diesem Jahr war Silke Konschak schon viel unterwegs. Ausstellungen in Paris und Genf, die Buchdruckkunstmesse in Hamburg und die "Artbook Berlin" in Wedding standen auf ihrem Arbeitsprogramm. Im Juni zeigte sie ihre Werke in Paris und im August werden Grafiken in Genf zu sehen sein.
Zurzeit bereitet sie sich auf eine Zusammenarbeit mit dem Kindergarten Wurzelzwerge im Wohngebiet vor. Die Kinder wollen nach der Sommerpause ins Atelier kommen, um gemeinsam mit der Künstlerin zu arbeiten. Die Gestaltung der Kita steht auf dem Arbeitsprogramm.
In der Werkstatt entsteht gerade ein Buch der Schriftstellerin Sizette Debray "barke brachial" mit Originalgrafiken. Aus diesem Buch wird zur langen Nacht der Bilder am 14. September im Atelier auch gelesen. Silke Konschak hat ein Programm zusammengestellt. Freunde eingeladen, die mit ihr vom Sonnabend bis zum Sonntag 17 Uhr Kunst und Musik vorstellen.
Gemeinsam mit der befreundete Künstlerin Anja Wetterney wird Silke Konschak in diesem Jahr bei der "Berliner Liste 2013" vom 18.bis 22. September vertreten sein. Dabei wird sie X-Rays vorstellen. Das sind bearbeitete Röntgenfilme mit dem Thema "Übersichten". Seit 2004 arbeitet sie mit Röntgenfilmen und erhielt mit diesen Werken einen Preis.
In ihren Bildern zeigt sie Reiseeindrücke aus Frankreich, Südafrika und der Schweiz. Sie sind in unterschiedlichen Techniken als Aquarell, Acryl oder in Öl entstanden. Die Bilder führen den Betrachter auf lichtdurchflutete Wege oder in die Atmosphäre eines Sonnenuntergangs. Die Impressionen von Silke Konschak sind keine Freilichtmalerei, sie erzählen von ihren verarbeiteten Eindrücken, von den Formen in der Natur, die manchmal nur farbigen Flecken und Flächen sind.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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