Teure Unterbringung von Kindern sorgt für Defizit im Jugendamt
Lichtenberg. Rund 1700 Kinder und Jugendliche, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, unterstützt das bezirkliche Jugendamt. Diese Hilfe kostet den Bezirk auf die Dauer zu viel Geld.
"Wir geben mehr Geld aus, als wir haben", sagt Jugendstadträtin Sandra Obermeyer (parteilos für Die Linke). Um 2,6 Millionen Euro habe das Jugendamt 2013 sein Budget für den Bereich Hilfen zur Erziehung überzogen. Als Grund nennt die Stadträtin die steigenden Fallzahlen und die Sozialstruktur im Bezirk. Zwar sei Lichtenberg bestimmt kein Armutsbezirk, doch die Schere zwischen Arm und Reich gehe hier immer weiter auseinander.
"Während in Karlshorst die Einkommen steigen, gibt es woanders soziale Brennpunkte." Der Süden von Neu-Hohenschönhausen ist so ein Brennpunkt, die meisten Fälle fürs Jugendamt gibt es aber im Norden von Friedrichsfelde. Das Amt hilft Familien, mit schwierigen Situationen umzugehen. Es sorgt zum Beispiel dafür, dass Kinder in Heimen oder Pflegefamilien untergebracht werden. Die Kosten dafür kann der Bezirk nun immer weniger schultern, denn nur einen Teil übernimmt das Land Berlin. "Auf 25 Prozent der Kosten bleiben wir sitzen", erklärt der Bürgermeister und Finanzstadtrat Andreas Geisel (SPD). Um die Ausgaben in den Griff zu bekommen, hat er im Jugendamt eine personalwirtschaftliche Sperre verhängt, die in der Bezirksverordnetenversammlung gerade für viel Zwist sorgt.
"Dieses Finanzierungsproblem muss überregional gelöst werden", sagt Geisel. Die Kosten würden nicht nur aufgrund der steigenden Fallzahlen explodieren. Die Anbieter der so genannten ambulanten und stationären Hilfen ließen sich diese immer teurer von den Kommunen bezahlen. Das Jugendamt Lichtenberg will daher auf lange Sicht die besonders kostspielige Heimunterbringung von Kindern und Jugendlichen vermeiden. So setzt es verstärkt auf Pflegefamilien. Seit August 2012 konnte das Jugendamt außerdem erreichen, dass 70 Heimkinder wieder zu ihren Eltern zurückkehrten. Bleibt jedes Kind bis zur Volljährigkeit dort, könnte der Bezirk bis zu 27,8 Millionen Euro einsparen.
Karolina Wrobel / KW
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