Vattenfall kippt Zeitpläne für Erneuerung des Braunkohlekraftwerks
Lichtenberg. Das geplante Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerks in Klingenberg wird nicht vor 2020 fertig werden. Das Braunkohlekraftwerk wird noch über 2016 hinaus weiterlaufen.
"Die Fertigstellung des Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerks wird nicht wie geplant 2016 erfolgen", sagt Hannes-Stefan Hönemann, Sprecher des Energiekonzerns Vattenfall. Die Errichtung der Anlage war ursprünglich ab 2013 geplant, vergangenes Jahr hatte die Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung den Bebauungsplan dafür beschlossen. Die neue GuD-Anlage soll das Braunkohlekraftwerk ersetzen, ihre Fertigstellung war für 2016 geplant. Kurz danach sollte das Braunkohlekraftwerk vom Netz gehen. Jetzt kippt der Energieriese seine Pläne: "Die Energiewende und die damit veränderten, energierechtlichen Rahmenbedingungen haben Vattenfall vor große Herausforderungen gestellt", erklärt Hönemann auf Anfrage. "Gleichzeitig haben die beiden Finanzkrisen seit 2009 bei Vattenfall dazu geführt, die mittelfristigen Finanzpläne zu überdenken. Das Braunkohlekraftwerk wird vor 2020, aber erst nachdem wir den entsprechenden Ersatz geschaffen haben, abgeschaltet." Das soll die Wärmeversorgung im Osten Berlins sicherstellen. Über den genauen Zeitplan wollte sich der Sprecher nicht äußern.
Auch die für den Standort Klingenberg geplanten zwei Biomasse-Heizkraftwerke stehen auf der Kippe: "Im Moment wäre ein wettbewerbsfähiger Betrieb der geplanten Anlagen in einem Fernwärmenetz wie Berlin nicht möglich", so Hönemann. Schuld sind die aktuellen EEG-Richtlinien. "Die geplanten Biomasseanlagen werden nicht in demselben Umfang gefördert werden wie 2008/2009 abzusehen war." Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) sieht in der zeitlichen Verzögerung kein Problem: "Entscheidend ist, dass es eine Erneuerung des jetzigen Braunkohlekraftwerks geben wird." Die Errichtung der Biomasse-Heizkraftwerke sieht Geisel kritisch. Problematisch sei hier vor allem der Transport der Biomasse, der zu großen Teilen mit Lkws erfolgen würde. Auch welche Art Biomasse verbrannt würde, steht noch zur Diskussion. "Uns ist ökologische Nachhaltigkeit wichtig, auch soll kein belastetes Holz verbrannt werden."
Karolina Wrobel / KW
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