1914 wurde das Oskar-Ziethen-Krankenhaus eingeweiht
Noch heute trägt das Haus in der Fanningerstraße 32 den Namen des Bürgermeisters, auf dessen Initiative die Gründung am 26. Oktober 1914 zurückgeht: Oskar Ziethen. Heute zählt das Krankenhaus zu den wichtigsten Gesundheitseinrichtungen in Berlin, jährlich werden hier 30 000 Patienten stationär und 50 000 ambulant behandelt. Das Jubiläum wurde am 16. Oktober feierlich begangen.
In der Geschichte der Gesundheitseinrichtung spiegelt sich ein Stück deutscher Geschichte wider, wie Prof. Dr. med. habil. Klaus Gellert, Chefarzt für allgemeine und Viszeralchirurgie, in seiner Festrede hervorhob. Die Gründung fiel "in eine Zeit der Blüte der deutschen Wissenschaft", jedoch auch gleichzeitig ins Jahr des Kriegsbeginns. Das Krankenhaus diente zeitweise als Lazarett. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden viele engagierte Ärzte, darunter auch der Gründer der Entbindungsstation, Dr. Friedrich Jacobs, vertrieben. Eine menschenverachtende Medizin nahm auch im Oskar-Ziethen-Krankenhaus Raum ein. "Die Nachkriegsjahre waren dann durch den täglichen Kampf in der Beherrschung des Mangels beim Wiederaufbau gekennzeichnet", resümierte Gellert.
Und auch im sozialistischen Gesundheitswesen waren die Bedingungen "nicht immer einfach". Unter der Leitung engagierter Mediziner entwickelte sich die Klinik jedoch bald zur größten Frauenklinik Berlins. Nach der Wende wuchs die Bedeutung vom Kiez-Krankenhaus zu einer überregional hochgeschätzten, medizinischen Einrichtung, auch befördert durch die Verbindung mit der der Universitätsklinik Charité seit dem Jahr 1992. Im Jahr 2005 erwarb die private Münchner Sana-Kliniken-Gruppe die Mehrheitsanteile an der Lichtenberger Klinik.
"Nach umfangreichen Baumaßnahmen, besonders auch mit dem Umzug der Kinderklinik aus der Gotlindestraße, arbeiten wir heute auf einem Medizincampus, der mit Spitzenleistungen ein Anziehungspunkt für viele Patienten geworden ist", so Gellert. Übrigens: In diesem Jahr wird in der Frauenklinik mit rund 3500 Geburten ein erneuter Babyboom erwartet.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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