Appartments für Geflüchtete

Die Hauseigentümer Arndt Ulrich (l.) und Lutz Lakomski zeigen die Küche in einem der Appartements. | Foto: Wrobel
3Bilder
  • Die Hauseigentümer Arndt Ulrich (l.) und Lutz Lakomski zeigen die Küche in einem der Appartements.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Alt-Hohenschönhausen. Mehr als 450 Menschen sollen in den kommenden Wochen in den sanierten Plattenbau in der Konrad-Wolf-Straße 46 a ziehen. Der private Eigentümer plant, weitere Flüchtlinge in der Gehrenseestraße 99 unterzubringen.

"Viele Ankömmlinge freuen sich sehr über die Appartements", sagt Norbert Prochnow. Der Geschäftsführer des Unionhilfswerks informierte am 25. November über die Eröffnung der Gemeinschaftsunterkunft in der Konrad-Wolf-Straße 46 a, deren Betrieb der soziale Träger übernimmt.

Das ehemalige Sportlerwohnheim wurde erst kürzlich frisch saniert. Hier gibt es gleich geschnittene Zwei-Zimmer-Appartements, die über eine eigene Küchenzeile und auch über ein eigenes Badezimmer verfügen. "Das ist eine Ausstattung, die für eine Gemeinschaftsunterkunft keineswegs selbstverständlich ist", ergänzt Prochnow.

Mehr als 450 geflüchtete Menschen sollen in den kommenden Wochen die Unterkunft beziehen. "Es sind vor allem Familien, die hier Ruhe finden werden", sagt Andrea von Marschall, die Leiterin der Einrichtung. Schon jetzt wohnen hier mehr als 135 Menschen. Sie kommen zum größten Teil aus Syrien, aber auch aus Albanien und dem Irak. Der jüngste Bewohner ist noch nicht mal einen Monat alt, der älteste gerade mal 35. "Die Integration mit dem Umfeld klappt bereits gut", sagt von Marschall.

"Ursprünglich haben wir das Haus für studentisches Wohnen ausgebaut", so Arndt Ulrich. Der Investor hatte in der Vergangenheit viele Lichtenberger Problem-Platten erfolgreich saniert: Studentische Mikrowohnungen entstanden etwa in einem alten Plattenbaugebäude der Bahn, im "Q216" an der Frankfurter Allee 216. Zu den jüngsten fertiggestellten Projekten gehört nicht nur der Plattenbau des einstigen Sportlerwohnheims, sondern auch der Plattenbau an der Gehreseestraße 99. Hier, in der Gehreseestraße, werden die Wohnungen bereits von vielen Studenten bewohnt. Doch es gibt Erwägungen, auch gemischtes Wohnen mit geflüchteten Menschen zu ermöglichen. "Wir sind mit dem Land Berlin im Gespräch, einzelne Etagen für Flüchtlinge einzurichten", sagt Arndt Ulrich.

Das Land Berlin greift zunehmend nicht nur auf landeseigene und bundeseigene Liegenschaften zurück, sondern auch auf Angebote privater Eigentümer. Nicht immer sind diese Angebote freiwillig. So wurde das Bürogebäude in der Ruschestraße 104, in der kürzlich eine Notunterkunft für Flüchtlinge eingerichtet wurde, vom Land Berlin beschlagnahmt. Es gehört einem Kreuzberger Unternehmer.

Der Investor Arndt Ulrich hat sich mit dem Land Berlin dagegen einigen können. "Wir haben im Fall der Konrad-Wolf-Straße 46 a einen Mietvertrag über zehn Jahre abgeschlossen", sagt er. Etwa eine Million Euro Miete zahlt das Land Berlin im Jahr. "Das ist marktüblich, mehr hätten wir mit Studentenwohnen auch nicht bekommen", weiß Ullrich, Geschäftsführer der Gesellschaft für Immobilien/ Projektentwicklung und Unternehmensberatung mit Sitz in Dernbach. Die wirtschaftlichen Vorteile, so der Firmengründer, seien für ihn überschaubar. "Längerfristig bleibt das Haus an einen einzigen Mieter vermietet, das ist vorteilhaft. Aber die Festmiete wird über die zehn Jahre nicht steigen." Zudem riskiere der Vermieter nach Ablauf des Mietvertrags eine Komplettsanierung des Hauses. Ulrich: "Ich sehe mich da eher in sozialer Verantwortung." KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 78× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 755× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 70× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.