Bezirk kommt Bürgerwunsch nach

Lichtenberg. Der Stadtrat für Stadtentwicklung und Umwelt Wilfried Nünthel (CDU) will an der Rummelsburger Bucht und am S-Bahnhof Friedrichsfelde-Ost zwei neuartige öffentliche Toiletten aufstellen lassen.

Der Wunsch nach öffentlichen Toiletten stand zuletzt bei den Bürgern ganz oben auf der Liste. Im Rahmen des Bürgerhaushalts sammelt der Bezirk regelmäßig Ideen und Anregungen der Bürger. So beanstandeten Bürger fehlende öffentliche Toiletten in der Dolgenseestraße, an der Rummelsburger Bucht und auch am Bahnhof Berlin-Hohenschönhausen.

Jetzt will das Bezirksamt in einer Pilotphase zwei öffentliche Toiletten aufstellen und damit dem Wunsch der Bürger nachkommen. "Wir wollen vier Monate lang an zwei Standorten den Einsatz von kostengünstigen Toiletten für die Öffentlichkeit erproben", informierte Nünthel im Ausschuss für Ökologische Stadtentwicklung am 4. September.

Als Standorte wurden der S-Bahnhof Friedrichsfelde-Ost und die Rummelsburger Bucht ausgewählt. Spätestens im März 2015 soll die erste Toilette aufgestellt werden. Hat das Pilotprojekt Erfolg, sollen weitere Standorte folgen.

"Aktuell holen wir die Angebote von mehreren Anbietern mobiler sanitärer Anlagen ein", so Nünthel. Wichtige Vorgaben sind, dass die Toiletten baulich einfach zu installieren und obendrein preiswert in der Bewirtschaftung sein müssen. Deshalb will der Stadtrat auch auf innovative Lösungen setzen.

Denn der Einsatz der bekannten öffentlichen Toiletten der Firma Wall käme im Bezirk nicht mehr in Frage, so Nünthel. Für eine Toilette müssten mehr als zwanzig Werbestandorte genehmigt werden, weiß man im Bezirksamt. "Alle möglichen Werbestandorte sind bereits ausgeschöpft", sagt Nünthel.

Stattdessen wolle man beispielsweise Berliner Existenzgründern eine Möglichkeit geben, ihre Idee von einer ökologischen Toilette auszuprobieren. In den Fokus ist dabei auch der Verein "Non-Water Sanitation" aus Marzahn-Hellersdorf geraten. Der vertreibt eine Komposttoilette, die ohne Chemie auskommt. Eine Streuschicht aus Rindenschrot und Sägespänen soll Feuchtigkeit und Gerüche aufsaugen. Das anfallende Material ist kompostierbar.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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