Poller sollten kontrastreicher werden
Bunte Strickmützen über die Rohre gezogen
Mit einer ungewöhnlichen Aktion hat der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) gemeinsam mit Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) auf ein Problem aufmerksam gemacht: die Poller auf Gehwegen.
Die Poller sollen Gehwege davor schützen, dass sie von Auto befahren werden oder Fahrzeuge darauf parken. In der Regel sind sie grau angestrichen. Damit heben sie sich aber kaum von Gehwegplatten ab. So werden sie für Menschen mit Sehbehinderung eine Gefahr.
Gemeinsam mit Vertretern des Bezirksbeirats von und für Menschen mit Behinderung und des Sozialverbandes Deutschland setzten sie vor dem Rathaus Lichtenberg bunte gehäkelte und gestrickte Mützen auf Straßenpoller, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Der ABSV wünscht sich, dass die Poller kontrastreicher gestaltet werden. So könnten seine Mitglieder vor Unfällen geschützt werden.
Michael Grunst unterstützt die Aktion und sagt: „Die Aktion zeigt: Kontraste sind im öffentlichen Straßenraum wichtig. Die Belange von Menschen mit Behinderungen werden noch mehr Eingang in die Planungen von Land und Bezirken finden müssen.“
„Wir hoffen, dass Kontraste für sehbehinderte Menschen zukünftig von Anfang an berücksichtigt werden“, betont Joachim Günzel, Vorsitzender des ABSV. Laut Weltgesundheitsorganisation gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. In Berlin leben rund 25 000 blinde und sehbehinderte Menschen.
Weitere Informationen zum ABSV unter www.absv.de/.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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