Container bezogen: Geflüchtete ziehen aus den noch belegten Turnhallen aus

Lichtenberg. Noch vor Weihnachten begann der Bezug des "Tempohomes" am Standort Wollenberger Straße. Damit werden die Turnhallen in der Darßer Straße und in der Wollenberger Straße frei.

"Die Lebenssituation für die geflüchteten Menschen in den Turnhallen war an der Grenze des Erträglichen", sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). Noch bis Ende des Jahres waren rund 170 Menschen in den beiden Turnhallen in der Darßer Straße und in der Wollenberger Straße untergebracht. Kurz vor Weihnachten wurde dieser unzumutbare Zustand beendet: Der Container-Standort an der Wollenberger Straße, hier befindet sich ein sogenanntes "Tempohome" – also Containerwohnungen – wurde vom Senat in Betrieb genommen. Insgesamt leben hier nun 300 Menschen. Damit sind die Turnhallen in der Darßer Straße und in der Wollenberger Straße freigezogen.

Panne in der Verwaltung

Das "Tempohome" in der Wollenberger Straße ist einer von insgesamt fünf solchen Standorten in ganz Berlin, die noch kurz vor Jahresende in Betrieb genommen wurden. Die Landesbehörden standen zuvor in der Kritik, weil eine Ausschreibungspanne dazu geführt hatte, dass die fertigen "Tempohomes" nicht eher bezogen werden konnten. Diese Panne ist zwar noch nicht behoben, aber in der Senatsverwaltung bedient man sich nun eines bürokratischen Winkelzugs, nämlich des "Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes" (ASOG), um trotzdem einen Betrieb der Container zu ermöglichen: "Da eine Notlage für die Flüchtlinge in den Notunterkünften vorliegt, werden nach ASOG – befristet zur erfolgten Ausschreibung – bereits im Land Berlin engagierte soziale Träger für den Betrieb gewählt", heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung für Finanzen. "Eine gute und auch mutige Entscheidung der Landesbehörden", findet der Lichtenberger Bürgermeister.

Die beiden Turnhallen in der Darßer und in der Wollenberger Straße wurden in Lichtenberg über ein Jahr lang für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt. "Jetzt muss eine Begehung stattfinden, um Schäden auszumachen, die beseitigt werden müssen. Dann sollen die Turnhallen wieder schnellstmöglich für den Sport zur Verfügung stehen", so Grunst. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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