„Eine bundesrepublikanische Erfolgsgeschichte“
Die Berliner SozDia Stiftung begeht am 4. Oktober ihr 30-jähriges Bestehen
Als eine „bundesrepublikanische Erfolgsgeschichte“ hat Diakoniepräsident Ulrich Lilie die Arbeit der SozDia Stiftung Berlin - Gemeinsam Leben Gestalten gewürdigt. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trügen seit nunmehr 30 Jahren zur Verbesserung der Lebenschancen und Lebensverhältnisse von mehreren tausend Menschen bei. Sie wirkten zugleich nachhaltig und vielfältig in einzelne Stadtteile hinein, schreibt Lilie in einem Grußwort für die Festschrift zum Stiftungsjubiläum. Vor 30 Jahren, am 4. Oktober 1990, wurde der Vorläuferverein „Sozialdiakonische Jugendarbeit Lichtenberg e.V.“ gegründet, aus dem 2013 die Stiftung hervorging.
Nach der Friedlichen Revolution hatte Sozialdiakon Michael Heinisch-Kirch mit 20 rechten und linken sogenannten Problemkids in der Lichtenberger Pfarrstraße 111 begonnen, ein abbruchreifes Haus zu sanieren und so über die Grenzen Deutschlands hinaus Beachtung gefunden. Die sich daraus ergebende Erfolgsgeschichte, so Lilie, sei verwurzelt in der Erfahrung der DDR-Kirchen und dem Geist ihrer Friedensbewegung.
Die ehemalige Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes, Marianne Birthler, verweist an gleicher Stelle darauf, dass der Kampf für ein offenes Land mit freien Menschen die Gründungsgeneration der Stiftung beflügelt habe. Heute gehe es darum, „die Idee des Aufbruchs wachzuhalten, auch wenn sie inmitten des Alltagsgeschehens manchmal in den Hintergrund tritt“.
Die SozDia Stiftung engagiert sich mit ihren rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in über 50 Einrichtungen der sozialdiakonischen Kinder-, Jugend-, Familien- und Gemeinwesenarbeit sowie in der Eingliederungs- und Wohnungsnothilfe. Dazu gehören Kindertagesstätten, Jugendklubs, Ausbildungseinrichtungen wie auch die Arbeit mit Geflüchteten. In den Einrichtungen begegnen sich täglich tausende junge Menschen, Familien und viele andere.
Sein Anspruch an Kirche, schreibt der Vereinsgründer und heutige Vorstandsvorsitzende, Michael-Heinisch-Kirch, sei eine moderne, weltoffene, erfahrbare und politisch aktive Kirche. Die SozDia Stiftung sei daher dem Grundsatz verpflichtet: „Jeder, wirklich jeder Mensch kann in der Mitte der Gesellschaft wirken.“
Die Festschrift stellt auf ihren mehr als 80 Seiten die unterschiedlichen Arbeitsbereiche vor, in denen die SozDia Stiftung heute tätig ist. Sie bietet damit einen Überblick über das Spektrum der Arbeit, vermittelt aber mit ihren 30 Beiträgen auch ein Bild vom individuellen Engagement der Mitarbeiterschaft, das für die Erfolge der Stiftung bestimmend ist. Aufgrund der Corona-Pandemie verzichtet die SozDia Stiftung in diesem Jahr auf eine Jubiläumsveranstaltung.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.