Die SPD diskutierte mit Andreas Knieriem über die Zukunft des Tierparks

Erik Gührs, Fraktionsvorsitzende der SPD (r.), schloss mit Tierpark-Direktor Andreas Knieriem eine Tierpatenschaft ab. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Die Sozialdemokraten hoffen mit dem neuen Tierpark-Direktor Andreas Knieriem auf einen Richtungswechsel im Tierpark Berlin. Doch sie sorgen sich auch um die Auswirkungen seiner Pläne auf die Eintrittspreise.

"Und jeden Tag gibts ein Fraktionsmitglied zum Frühstück", lacht Erik Gührs und zeigt auf das Löwengehege. Einige der Sozialdemokraten gucken kurz fragend zum Fraktionsvorsitzenden. Nein, seine Fraktion im Bezirksparlament will der Vorsitzende der Sozialdemokraten nicht dezimieren, indem er sie verfüttert. Gührs winkt scherzhaft ab. Mit der Patenschaft des Löwen "Boris" spendet die SPD-Fraktion dem Tierpark Friedrichsfelde Geld, um löwengerechtes Futter zu kaufen. Gleichzeitig will sie dem neuen Tierpark-Direktor Andreas Knieriem mit der übernommenen Patenschaft ihre Unterstützung signalisieren. Am 29. September tagte die Fraktion nicht wie üblich im Rathaus Lichtenberg, sondern suchte sich als Tagungsort den Tierpark aus. Die 17 Fraktionsmitglieder des Lichtenberger Bezirksparlaments nutzten gleichzeitig die Gelegenheit, das Löwenpatenkind "Boris" kennen zu lernen und mit Andreas Knieriem über seine Pläne zur Umgestaltung des Tierparks ins Gespräch zu kommen.

Knieriem berichtete vom maroden Zustand vieler Anlagen. Ein neues Energiekonzept müsse her, die Tiergehege müssten vielfach vergrößert werden - allen voran die der Löwen, denn dass diese für die Tiere zu eng sind, "das merkt auch jeder Besucher", beobachtet der Direktor. Die Arbeitsräume für die Mitarbeiter seien überdies seit Jahren nicht mehr instand gesetzt worden, es fehlt an Duschen, die Verwaltung dagegen sitze im Schloss Friedrichsfelde. Über diese Situation kann der neue Tierpark-Direktor nur seinen Kopf schütteln. Dabei wolle er den Park zu einem "Erlebnis" für große und kleine Besucher machen. Sie werden künftig zu einer "Rundreise durch die Kontinente" eingeladen. Das Konzept, die Tierarten wie Briefmarken sortiert zu präsentieren, möchte Knieriem auflösen. Für all diese Veränderungen braucht es Mut, aber vor allem Investitionen. Dabei setzt er zuallererst auf die Hilfe des Landes Berlin. "Der Tierpark soll nicht in eine Komplettbaustelle verwandelt werden", beruhigte Knieriem die Fraktionsmitglieder.

Die interessierte nämlich vor allen die Auswirkung der Pläne. "Werden die Preise erhöht?", fragte etwa der Fraktionsvorsitzende Erik Gührs. "Wie viel Geld wird für die große Veränderung gebraucht?", wollte der Bezirksverordnete Gregor Költzsch wissen. Und der Bezirksverordnete und ehemalige Bürgermeister Christian Kind fragte, wie der Tierpark medial bekannter gemacht werden könne. "Ich schätze unseren Bedarf für die größten Veränderungen auf etwa 100 Millionen Euro", entgegnete Knieriem. "Dafür sollen jedoch möglichst keine Kredite aufgenommen werden, da sich das sonst auf die Eintrittspreise niederschlagen muss." Er wolle die Preise attraktiver als bisher gestalten - und die Jahreskarten beispielsweise billiger anbieten. Der 49-Jährige wolle sich medial nicht in den Mittelpunkt rücken, versicherte der Tierarzt. Eine Fernsehsendung wie zu Heinrich Dathes Zeiten, dem legendären Tierpark-Direktor, werde es nicht geben. "Es gibt einen digitalen Plan: Wir wollen eine neuen Internetauftritt erstellen, ein Mitarbeiter kümmert sich bereits um Social Media und eine App ist bereits in Vorbereitung."

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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