Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Es begab sich aber zu der Zeit ... Wohl ein jeder kennt den Anfang der Weihnachtsgeschichte.

Jedes Jahr in der Adventszeit erinnere ich mich an eine Begegnung um die Jahrtausendwende mit einer Studentin aus Kamerun, die scheu und verzweifelt in mein Büro im Rathaus Lichtenberg kam. Sie kam nicht allein. Im Kinderwagen schlummerte ihr neugeborenes Kind.

Sie berichtete mir, dass die Regierung ihres Heimatlandes kürzlich die Zahlungen zur Unterstützung der Studierenden im Ausland eingestellt habe. Neben ihrem Studium an der Humboldt-Universität hatte sie einen Studentenjob gefunden, um die wesentlichsten Ausgaben begleichen zu können. Auf meine Frage, wie ich ihr und ihrem Kind helfen könne, sagte sie zögernd, dass sie dringend Windeln und ein paar Babysachen brauche.

In meinen fast 23 Jahren als Integrationsbeauftragte fiel mir in solchen Fällen neben privater Hilfe berufsbedingt fast immer etwas ein. Ich gab ihr einen kurzen Brief an den Chef von Spiele Max in Hohenschönhausen mit, erinnerte darin an das Jesuskind in der Krippe und bat um Unterstützung der kleinen Familie.

Ein paar Tage später klopfte es an meiner Bürotür. Herein kam die Studentin. Auf der Decke im Kinderwagen lag, in Windeln gehüllt, ein großes, rundes, duftendes Brot, ihr Dankeschön für die Hilfe. Spiele Max hatte ihr ein ganzes Ausstattungspaket für ihr Kindchen gegeben. Welche Freude!

Über den weiteren Lebensweg der jungen Frau weiß ich, dass sie ihr Studium nach wenigen Jahren beendete und seitdem als Kinderärztin in Kameruns Hauptstadt Yaoundé arbeitet.

Ich denke, jeder Mensch kann in seinem Leben nach seinen Möglichkeiten etwas Gutes tun und viele machen das auch. Und – es bringt Freude und ein warmes Herz. Versprochen und danke.

Friedliche, gesegnete Weihnachten!

Autor:

Heike Marquardt aus Biesdorf

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