Es gibt immer mehr Kitaplätze, doch der Bedarf ist noch nicht gestillt
Lichtenberg. Der Zuzug und die steigende Geburtenzahl machen im Bezirk den weiteren Ausbau der Kitaplätze notwendig.
Viel zu wenige Kitaplätze gibt es in der Region Rummelsburger Bucht, wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft mitteilt. Doch auch in anderen Ortsteilen sind Wartelisten keine Ausnahme. So etwa in Karlshorst oder Friedrichsfelde. Ein Beispiel dafür ist die erst im Februar eröffnete Kita "Die vitalen Großstadtmäuse" in der Rummelsburger Straße 61. "Jeden Tag gibt es neue Anfragen. Unsere Warteliste geht bis ins Jahr 2015", sagt Leiterin Nicole Hausmann.
"Auf die Plätze, Kitas, los!" heißt ein Förderprogramm, mit dem bis Ende 2015 rund 11 000 neue Kitaplätze für Kinder über drei Jahre geschaffen werden sollen. Mehr als 20 Millionen Euro stellt das Land Berlin dafür zur Verfügung. Nach Lichtenberg flossen in den vergangenen zwei Jahren rund 2,8 Millionen Euro. 966 neue Plätze wurden damit bisher gefördert. Darunter waren auch 34 der 80 Plätze der "vitalen Großstadtmäuse".
"Unsere Bemühungen, auf den Bedarf zu reagieren, tragen Früchte", bilanziert der Lichtenberger Abgeordnete Ole Kreins (SPD) die Anstrengung der Landesregierung. Trotzdem ist mit dem Kita-Bauboom der Babyboom noch längst nicht eingeholt. "In der Rummelsburger Bucht soll bald für jedes betreuungsbedürftige Kind ein Kitaplatz wohnortnah zur Verfügung stehen", fordert deshalb Kreins.
Nicht alle bauen an
Dabei kann die finanzielle Förderung den Kita-Trägern die Schaffung von Plätzen lediglich schmackhaft machen - einen großen Teil der finanziellen Last müssen sie selbst tragen. Deshalb wird nicht überall ausgebaut. So schöpft zwar auch der Berliner Eigenbetrieb Kindergärten Nord-Ost rund 430 000 Euro aus dem Programm. Am 2. Juli wurde nach Abriss der Kita in der Gundelfinger Straße 39 der Grundstein für einen Ersatzbau gelegt. Doch mehr Plätze werden nicht geschaffen. "Unsere Mittel machen einen Ausbau nicht möglich", sagt Karin Scheurich, kaufmännische Geschäftsleiterin der Kindergärten NordOst. Rund zwei Millionen Euro kostet das einstöckige Gebäude. Die Zahl der Plätze bleibt bei 85.
Karolina Wrobel / KW
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