Neues Buch
Frauen und Arbeit in Lichtenberg – Einblick in alltägliche Herausforderungen

Aktionstage wie den Equal-Pay-Day gäbe es wohl nicht, wäre die im Grundgesetz verankerte Gleichheit der Geschlechter eine Tatsache. Noch immer verdienen Frauen weniger als ihre männlichen Kollegen – selbst, wenn sie denselben Job machen. Das Bezirksamt Lichtenberg widmet sich mit einer neuen Publikation diesem Thema. Das Buch heißt „Frauen und Arbeit in Lichtenberg“.

Der Bezirk Lichtenberg hat sich als einziger in Berlin das Zertifikat „familienfreundliche Kommune“ verdient. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dabei ebenso wichtig wie es bedarfsgerechte Bildungs- und Beratungsangebote für Frauen sind“, sagt Majel Kundel, Lichtenberger Gleichstellungsbeauftragte. „Als eine Maßnahme von vielen gilt es, die Benachteiligungen, mit denen Frauen in der Berufswelt konfrontiert sind, ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Dazu bedarf es eines öffentlichen Diskurses.“ Der Bezirk Lichtenberg suche diesen Austausch – auch mit der neuen Veröffentlichung „Frauen und Arbeit in Lichtenberg.“

Im Jahr 2016 hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) anlässlich des 105. Internationalen Frauentages beschlossen, die Ausstellung „Lichtenbergerinnen und ihre Berufe im Porträt“ finanziell zu fördern. Die Schau porträtierte Frauen in ihrem Arbeits- und Lebensalltag. Nun ist das dazugehörige Buch erschienen. Es präsentiert die vollständigen, im vergangenen Jahr aktualisierten Interviews und Einzelporträts.

Spannungsfeld Beruf und Familie

Die Ausstellung mit den großformatigen Fotos zeigte Frauen, die in Lichtenberg leben oder arbeiten: Eine Frisörin, eine Altenpflegerin, aber auch eine Busfahrerin und Unternehmerinnen, die sich in Männerdomänen behaupten. Wie schaffen sie es, Beruf und Familie unter einen Hut zu kriegen? Wie kommen sie mit der finanziellen Geringschätzung klar, und wie gehen sie mit dem permanenten Zeitdruck um? Jelena Gansdorf von der Gruppe „Schreibende Frauen Berlin-Lichtenberg“ ist mit Wolfgang Haensel, Rolf Kanis und Kuno Troschke vom Fotoclub 1092 diesen Fragen nachgegangen. Mit Porträts und Interviews zeigen sie 13 Frauen in ihrer Arbeitswelt – und rücken damit auch die Forderungen nach gerechteren Lohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen ins öffentliche Bewusstsein.

Infos und Persönlichkeiten

Die Broschüre enthält zudem Interviews und Statements von Fachfrauen zu unterschiedlichen Themenfeldern, und sie dient gleichzeitig als ein Wegweiser zur beruflichen Orientierung. Darum finden sich darin auch Ansprechpartnerinnen und Adressen zum beruflichen Werdegang und Arbeitsmarkt mit dem Fokus Lichtenberg. Eine Übersicht der frauenspezifischen Angebote im Bezirk und weitere nützliche Adressen schließen sich an. Ein Extrakapitel porträtiert den Lichtenberger Frauenbeirat und präsentiert die Reden der Sprecherinnen zur Veranstaltung „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Nicht zuletzt werden auch die Preisträgerinnen des Lichtenberger Frauenpreises 2019 vorgestellt.

Das Projekt wurde von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung finanziert. Das Buch ist über die Gleichstellungsbeauftragte im Rathaus erhältlich, und zwar per Mail an: majel.kundel@lichtenberg.berlin.de

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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