Gesundheitsamt begrüßt Babys mit fremdfinanzierten Karten
Lichtenberg. Alle Eltern von Neugeborenen im Bezirk werden mit "Begrüßungskarten" vom Kinder- und Jugendgesundheitsdienst über Beratungsangebote informiert. Doch mit den Karten flattert auch gleich Werbung ins Haus.
Mit den Begrüßungskarten kündigt der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst seinen Erstbesuch an. "Eine attraktive Begrüßungskarte soll als Türöffner dienen", heißt es seitens des Bezirksamts. Denn so kann das Gesundheitsamt früh Kontakt zu den Eltern herstellen und Hilfe anbieten, wenn welche gebraucht wird, so das Ziel der Aktion. Die Kosten für eine schöne Kartengestaltung konnte das Gesundheitsamt allerdings nicht aufbringen und behalf sich einer Kooperation mit der Firma Nestlé. So spart das Amt rund 1500 Euro, geht jedoch eine Werbepartnerschaft ein. Denn die Firma stellt unter anderem Produkte für Babys her und nutzt die Begrüßungskarten auch zu Werbezwecken.
"Wird durch Werbung bei jungen Eltern der Eindruck erweckt, dass ein spezielles Produkt für die Ernährung des Kindes besonders geeignet wäre?", wollte nun der Fraktionsvorsitzende der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung, Gregor Hoffmann, wissen. Denn schließlich kommt der Brief vom Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, was seine Glaubwürdigkeit noch unterstreicht. Zudem fand keine Ausschreibung für die Vergabe dieser Kooperation statt, wie das Bezirksamt bestätigt.
"Es ist nicht die Absicht des Gesundheitsamts Lichtenberg, mit den Begrüßungskarten den Eindruck zu erwecken, dass ein Produkt besonders geeignet wäre", so die knappe schriftliche Antwort aus dem Bezirksamt. Es sei die einzige Werbepartnerschaft im Gesundheitsamt. Weil deren einziger Vorteil für das Amt die Kosteneinsparung ist, wird künftig auf solche Werbepartnerschaften auch wieder verzichtet. Die nächsten Grußkarten wird das Gesundheitsamt "aus seinen knappen Mittel selbst finanzieren".
Karolina Wrobel / KW
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