Im Bezirk werden Nester von Eichenprozessionsspinnnern mechanisch entfernt

Nur mit Schutzanzügen geht es dem Eichenprozessionsspinnern an den Kragen. | Foto: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
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Lichtenberg. Die haarigen Raupen des Eichenprozessionsspinners können zu ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Noch 2012 war der Baumbefall in Berlin so stark, dass das Land den Einsatz von Bioziden empfohlen hatte.

Auch in Lichtenberg wurden im Jahr 2012 viele befallene Bäume gezählt: An 79 Bäumen fanden sich die für den Menschen gefährlichen Raupen des Eichenprozessionsspinners. Die Haare der Raupen können bei Berührung starke allergische Reaktionen wie etwa Hautausschlag oder gar Quaddeln und Atemnot hervorrufen. Verheerend ist: Diese Haare sind besonders haltbar. Selbst wenn die Raupen ihr Haarkleid längst abgeworfen haben, bleiben sie in der Umgebung für den Menschen giftig. Wer also mit dem Schuh reintritt, oder wem die Haare an der Kleidung haften, für den können sie bei Berührung immer noch giftig sein.

Deshalb muss bei einer großen Ausbreitung dieser Schmetterlingsart schnell eingegriffen werden. Das Land Berlin empfiehl noch im Jahr 2012 den Bezirken den Einsatz von Bioziden. Lichtenberg entschied sich damals als einziger Bezirk dagegen. Denn das Biozid "NeemProtect", das eingesetzt werden sollte, tötet auch viele andere Insektenlarven auch die des Heldbock-Käfers. Diese streng geschützte Käferart ist im Bezirk vielfach verbreitet.

Seit 2013 werden nun die Raupennester des Eichenprozessionsspinners im Bezirk nicht nur mühevoll aufgespürt, sondern auch mechanisch entfernt. "Solange wir mit natürlichen Mitteln gegen Gefährdungen vorgehen können, werden wir diese Variante klar vorziehen", sagt Umweltstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Seine Bilanz des Einsatzes nach drei Jahren: "Rückblickend fühlen wir uns in unserer damaligen Entscheidung bestätigt, auf den Einsatz von Bioziden zu verzichten." Denn schon 2013 sank die Zahl der vom Eichenprozessionsspinner befallenen Bäume von 79 auf 15 und erreichte ihren tiefsten Stand mit acht Bäumen im Jahr 2014.

In diesem Jahr gab es 18 befallene Bäume: sieben in Alt-Hohenschönhausen, fünf in Karlshorst. Der Bezirk entschied, den Eichenprozessionsspinner nicht in jedem Fall zu beseitigen. Lediglich ein Nest wurde mechanisch entfernt. Die anderen Bäume befanden sich an Stellen, an denen sich Menschen höchst selten aufhalten. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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