Lichterfest Chanukka
Jüdische Traditionen sind Teil der gelebten Vielfalt in unserer Stadt
Das jüdische Lichterfest Chanukka als sichtbares Zeichen heutigen jüdischen Lebens in Berlin auch im öffentlichen Raum feiern zu können, ist eines der Anliegen der bezirklichen Fachstelle TKVA – Treptow-Köpenick für Vielfalt und gegen Antisemitismus.
Unterstützt wird die Initiative von Welcome! – Netzwerken im Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree, dem Kooperationsprojekt der SozDia Stiftung Berlin und dem Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree. Gemeinsam mit zahlreichen weiteren Akteur*innen konnte das öffentliche Feiern des Chanukka-Festes im Bezirk Treptow-Köpenick im Herbst 2021 bereits das zweite Jahr in Folge realisiert werden.
Zwei Veranstaltungen stehen im Nachgang noch an:
Antisemitismus in Fußball und Musik – Workshop für junge Menschen ab 12 Jahren am 16. Dezember
An diesem Donnerstag findet in Zusammenarbeit mit dem SozDia-Jugendklub Horn ein Workshop zu Antisemitismus in Jugendkulturen und im Sport statt. Anhand von konkreten
Beispielen wird die Entstehungsgeschichte bis hin zum modernen und aktuellen Antisemitismus behandelt. Beleuchtet werden hierbei insbesondere Verschwörungsphantasien, musikalische Quellen aus dem HipHop-Rap, Belege aus dem Techno sowie Beispiele aus dem Fußball, unter anderem von Fan-Gesängen, Stickern oder Choreographien. Der Workshop wird von Referent*innen von Culture on the Road durchgeführt. Anmelden können sich maximal 15 junge Menschen ab 12 Jahren per Email an: horn@sozdia.de. Es gibt noch freie Plätze! (Stand: 14.12.2021) Der zweistündige Workshop findet am 16. Dezember ab 15 Uhr im Jugendklub Horn in der Hoernlestraße 51, nahe dem S-Bahnhof Köpenick, unter Einhaltung der 3G-Regel statt.
"Licht im Dunkeln" – Künstlerische Performance via Live-Stream am 19. Dezember
Die Möglichkeit sich mit unterschiedlichen Religionen und Kulturen auseinanderzusetzen, sich mit Respekt zu begegnen und gemeinsam zu feiern, bietet am kommenden Sonntag die Performance "Licht im Dunkeln" von Künstler*innen aus Ägypten, Syrien, Israel und Deutschland. Musik, Schauspiel und Dichtung kommen an diesem Abend zusammen. Moderiert wird die Veranstaltung von Hanno Hauenstein, Kulturredakteur der Berliner Zeitung.
Jugendliche der Jungen Gemeinde Altglienicke tauschten sich bereits im Vorfeld mit den Künstler*innen aus und waren besonders vom spontanen gemeinsamen Musikmachen begeistert. Am 19. Dezember können alle Interessierten ab 12 Jahren in den Genuss der künstlerischen Performance kommen. Der Live-Stream beginnt um 18.30 Uhr: https://cutt.ly/TKVA
Das im März 2020 gestartete Projekt zur Prävention von Antisemitismus, TKVA, hat einerseits zum Ziel für verschiedene Erscheinungsformen des Antisemitismus zu sensibilisieren und andererseits die Diversität jüdischen Lebens gestern und heute im Bezirk Treptwo-Köpenick sichtbar zu machen.
> Mehr zur bezirklichen Fachstelle TKVA – Treptow-Köpenick für Vielfalt und gegen Antisemitismus
Channukka-Lichter leuchteten wieder im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick
Diese und andere Veranstaltungen bzw. Projekte in Zusammenarbeit mit Kirche und Diakonie rund um das Chanukka-Fest 2021 konnten durch eine Förderung der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz verwirklicht werden.
So engagierten sich zwei Kirchengemeinden aus dem Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree für zwei öffentliche Orte, an denen zwischen dem 28. November und 5. Dezember von Künstler*innen gestaltete Chanukka-Leuchter aufgestellt wurden. Einer befand sich auf der Kirchwiese nahe der Stadtkirche in der Köpenicker Altstadt, der andere auf dem Marktplatz in Adlershof. Täglich wurde dort in einer kleinen andächtigen Feierrunde ein weiteres Licht entzündet. Dabei trafen sich Jüdinnen und Juden, Christen und säkulare Menschen mit dem gemeinsamen Anliegen, das jüdische Lichterfest als Teil gelebter Vielfalt in Berlin zu feiern.
Zerstörung des Chanukka-Leuchters auf dem Marktplatz Adlershof
Tief betroffen von der vorsätzlichen Zerstörung des Chanukka-Leuchters in Adlershof hatten Menschen auf dem Marktplatz Kerzen als Zeichen der Solidarität aufgestellt.
Vorstandsvorsitzender der SozDia, Michael Heinisch-Kirch:
„Mit Fassungslosigkeit haben wir von der mutwilligen Beschädigung der Chanukka-Leuchter in Adlershof und anderen Stadtteilen erfahren. Die SozDia Stiftung Berlin stellt sich klar gegen jede Form von Antisemitismus und steht an der Seite von Jüdinnen und Juden, die jüdisches Leben in Deutschland sichtbar machen. Jüdische Traditionen gehören auch nach Berlin. Jedweder Art von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit treten wir mit Entschiedenheit entgegen.“
Projektkoordinatorin „Welcome! – Netzwerken im Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree, Hille Richers:
„Wir setzen uns bei der SozDia und insbesondere mit unserem Kooperationsprojekt ´Welcome! – Netzwerken im Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree` dafür ein, dass sich Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen ohne Angst zeigen können. Dafür schaffen wir Raum und Gelegenheiten um persönliche Begegnungen zu ermöglichen und gesellschaftliche Vielfalt als Bereicherung zu erleben.“
> Mehr über Dialoge im öffentlichen Raum
Auch in Lichtenberg Chanukka-Leuchter und Infoschild demoliert
In Lichtenberg wurde das jüdische Lichterfest Chanukka in diesem Herbst das erste Mal seit 80 Jahren öffentlich im Bezirk gefeiert und vom 28. November bis zum 5. Dezember jeden Tag ein Licht des Chanukka-Leuchters angezündet. Das vierte Licht entzündete das Bezirksamt Lichtenberg zusammen mit dem Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Yehuda Teichtal.
Der in Kooperation mit der im Sommer 2020 von einem Brandanschlag betroffenen Kneipe „Morgen wird besser“ und dem Jüdischen Bildungs- und Familienzentrum Chabad Lubawitsch Berlin e. V. vor dem Rathaus Lichtenberg aufgestellte Chanukka-Leuchter wurde ebenfalls beschädigt, das dazugehörige Infoschild demoliert und entwendet.
> Mehr über die erfolgreiche Spendenaktion für das „Morgen wird besser“ und
> Mehr über die Wiedereröffnung der Kiezkneipe
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