Krieg in der Ukraine
Kids Corner am Berliner Hauptbahnhof kann schließen

Kids Corner am Berliner Hauptbahnhof | Foto: © Stephan Jung

Nach drei Monaten Laufzeit kann das Betreuungsangebot der SozDia Stiftung am Berliner Hauptbahnhof heute schließen. Die Kids Corner fungierte als erste Anlaufstelle, Ruhepol und Schutz-Ort für die aus der Ukraine ankommenden Mütter und Kinder in ihren ersten Stunden in Berlin. „Die SozDia ist in einer Situation eingesprungen, in der sie benötigt wurde und einen wichtigen Beitrag zum Wohl der ankommenden Mütter und Kinder leisten konnte. Wir sind froh, dass wir die vielen Ehrenamtlichen bei ihrem Engagement professionell unterstützen konnten. Dank ihres Engagements konnte ein solcher Ort als Provisorium in den ersten Tagen des Russischen Krieges in der Ukraine mitten auf dem Berliner Hauptbahnhof eingerichtet und betrieben werden“, resumiert Michael Heinisch-Kirch den Erfolg der vergangenen Monate: „Wir konnten sehen, wie dringend die Mütter Pausen benötigten, wie viel Glück kleine Gesten und Aufmerksamkeiten brachten, sei es ein kleines
Stofftier, ein Malheft oder auch nur die Möglichkeit, ein Foto des verlassenen Ukrainischen Ortes in der Kids Corner aufzuhängen.“

Das provisorische Betreuungsangebot der ersten Kriegstage auf dem Hauptbahnhof kann nun guten Gewissens aufgelöst werden. Die Strukturen, auf welche die Ankommenden stoßen, sind inzwischen erprobt. Die Arbeit konzentriere sich zunehmend darauf, den Angekommenen Zugänge zu ermöglichen, Orientierung, Rechtsberatung und Einrichtungen zu finden und so die Integration zu erleichtern. „Hier haben sich Einrichtungen und Hilfsangebote verstetigt und professionalisiert, so in etwa die der Stadtmission und der Deutschen Bahn und auch unsere vielfältigen SozDia-Einrichtungen in der Stadt stehen dafür zur Verfügung“, zeigt sich Heinisch-Kirch zuversichtlich. „Ein großer Dank gilt an dieser Stelle allen, die rund um und in der Kids Corner mitgewirkt haben. Ohne sie wäre das Projekt nicht denkbar gewesen“.

Forderung nach Chancengleichheit für alle Geflüchteten

In der SozDia werden die Angebote für Geflüchtete weiter ausgebaut und der Schwerpunkt auf die Chancengleichheit gesetzt für Menschen mit jeglicher Fluchterfahrung, unabhängig von ihrer Herkunft. Die Stiftung betreut unter anderem die zwei Berliner Vorclearingstellen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete. „Wir sind an einem gefährlichen Punkt der Zweiklassen-Migration angekommen“, mahnt Michael Heinisch-Kirch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Geflüchtete aus der Ukraine haben Zugänge zu Sozial- und Integrationsleistungen, für Geflüchtete aus anderen Herkunftsländern dagegen sind die Integrationsbarrieren erheblich.

„Wir beobachten, dass Geflüchtete aus afrikanischen oder asiatischen Ländern sich im Vergleich zu Geflüchteten aus der Ukraine abgehängt fühlen – verständlich angesichts ihrer so unterschiedlichen Perspektiven in unserem Land.“ Es sei dringend, die selbstverständlichen staatlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Geflüchtete aus der Ukraine für alle Menschen mit Fluchterfahrungen umzusetzen. „Die vergangenen Monate haben ja bewiesen, dass Prozesse beschleunigt und bürokratische Hürden abgebaut werden können, wenn der Wille dafür da ist. Wir haben diesen Willen."

Autor:

SozDia-Stiftung Berlin - Gemeinsam Leben Gestalten aus Lichtenberg

Pfarrstraße 92, 10317 Berlin
+49 30 5779766
info@sozdia.de
Webseite von SozDia-Stiftung Berlin - Gemeinsam Leben Gestalten
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 266× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 399× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 121× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 262× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.