Mehr Hilfe für die Obdachlosen am Bahnhof Lichtenberg
Nachts in den Tagestreff

Der Tagestreff für Wohnungslose und Bedürftige am Bahnhof Lichtenberg hat jetzt fast durchgängig geöffnet. Das durch ein Nachtcafé erweiterte Angebot gilt in der Kältehilfesaison.

Möglich macht es eine Kooperation des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg – dem Träger der Hilfseinrichtung in der Weitlingstraße 11 – mit der Karuna Sozialgenossenschaft. Letztere betreut auch die Obdachlosen, die sich nachts im „Kältebahnhof“ Lichtenberg aufhalten. Der Humanistische Verband betreibt wie bisher von 8 bis 17 Uhr den Tagestreff mit Suppenküche, Kleiderkammer, Duschmöglichkeiten und dem Angebot ärztlicher Versorgung. Zwischen 18 und 6 Uhr überlässt er nun das komplette Erdgeschoss samt Speisesaal und Besucher-WCs der Karuna. In den drei Stunden Schließzeit werden die Räume gereinigt. Die sind für bis zu 30 Personen ausgelegt, warme Getränke und Zugang zu den Toiletten gibt es unbegrenzt.

"Eine gewisse Zeit
der Kälte entfliehen können"

Für das nun vereinbarte Angebot hatte sich Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) bei den Partnern eingesetzt: „Ich bin froh, dass Karuna und Tagestreff zueinander gefunden haben“, sagt er. „Das Nachtcafé ist eine weitere Maßnahme der beiden Initiativen, denen ich jeden Tag dankbar für ihre Arbeit bin. Obdachlose Menschen werden dort einen Ort finden, an dem sie sich aufwärmen und so zumindest für eine gewisse Zeit in der Nacht der Kälte entfliehen können.“ Auch Andrea Käthner-Isemeyer vom Humanistischen Verband ist zuversichtlich. „Die Zusammenarbeit mit Karuna macht es möglich, dass wir den bedürftigen Menschen, die nachts bislang in den zugigen Gängen des Bahnhofs Lichtenberg Zuflucht vor der Kälte suchten, eine Möglichkeit für weiteren Schutz anbieten zu können.“

Der Kältebahnhof Lichtenberg ist – wie sein Pendant am Moritzplatz in Kreuzberg – eine von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und dem Land Berlin verabredete Ergänzung zu den Angeboten der Notübernachtungen im Rahmen der Kältehilfe. „Dass wir mit den Obdachlosen nun auch den Tragestreff nutzen können, freut uns sehr“, sagt Jörg Richert von Karuna. „Gemeinsam haben wir jetzt wesentlich bessere Möglichkeiten, mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen, um an einer Verbesserung ihrer Lebenssituation zu arbeiten.“ Ziel sei vor allem, dass die Menschen nicht mehr im Bahnhof übernachten.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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